Das Wirtshaus am Hart hat unter der Leitung von Wirt Luis Bojani neu eröffnet. Wir haben dem bayrischen Lokal einen Besuch abgestattet und können sagen, es hat sich viel getan. Den Gast erwartet eine urig-rustikale Stube mit Hüttenflair und eine gute deutsch-bayrische Küche. Der Münchener Norden hat eine neue Alternative.

Das neue Wirtshaus am Hart bietet eine urig-rustikale Stube mit Hüttenflair und eine gute deutsch-bayrische Küche mit wechselnden Thementagen

Wie angekündigt habe ich dem neuen Wirtshaus am Hart einen Besuch abgestattet. Nach elf Jahren hatte Wirt Alfred Högerle gesundheitsbedingt, zum 30. Juni 2018, aufgehört. Seit Ende 2018 hat das Gasthaus unter der Leitung von Luis Bojani wiedereröffnet. Kein Unbekannter in der Münchener Gastroszene, Bojani ist auch Geschäftsführer der Gaststätte Tegernseer Alm und der Truderinger Waldwirtschaft sowie einem Catering-Service.

Ich bin in direkter Nachbarschaft zum Wirtshaus am Hart aufgewachsen. Wissentlich ist es daher auch das Lokal, das mich am längsten begleitet. Nicht, dass ich sehr oft zu Gast gewesen wäre, aber ich hatte immer ein Auge darauf. Als Kind habe ich dort mein Steckerleis gekauft, später dann auch mal einen Spezi bzw. noch später ein Radler im Biergarten getrunken.

Neues Ambiente im Wirtshaus am Hart

2015 hatte ich mich eine Zeitlang häufiger im Münchener Norden herumgetrieben und meinen ersten Bericht verfasst. Damals wie heute kann ich sagen, mit der Wirtschaft von damals hat das Lokal heute nichts mehr gemein. Zum Glück. Die Gaststube macht einen rustikalen und sehr gemütlichen Eindruck. Vor ein paar Jahren empfand ich es in der Gaststube noch als zu duster, heute muss ich sagen, sehr gut – Daumen hoch.

Das dunkle Holz ist nicht ganz verschwunden, nun empfinde ich den Gastraum aber als sehr gemütlich. Tische und Stühle geben dem einen rustikalen aber modernen Charakter. Mit den Holzscheiten als Deko, Raumtrenner und in der Barsitzbank (mit Fellen), kommt sogar Hütten-Flair auf.

Neben der Gaststätte ist auch weiterhin eine Theater- und Kabarettbühne zu Hause. Im einstigen Hinterhoftheater hatte beispielsweise auch Ottfried Fischer seine Anfänge. Für die ganz alten Hartler, von denen es leider nicht mehr viele gibt, ist das Wirtshaus am Hart immer noch der »Stuka«. Wobei, wie in den Kommentaren angemerkt wurde, auch die jüngere Generation den Spitznamen noch kennt. Soweit ich mich an die Geschichten meines Vaters und meiner Oma zurückerinnere, kehrten damals die Stuka-Piloten im Wirtshaus am Hart ein und deswegen gab es auch ein größeres Modell des Sturzkampfbombers im Lokal.

Gut essen im Wirtshaus am Hart

Jeder Wochentag hat sein eigenes Motto: Montag und Donnerstag gibt’s Schnitzel, am Dienstag Burger, Steaks am Mittwoch und Samstag/Sonntag ist Braten- und Ententag. Wir waren zusammen mit Freunden an einem Freitag, dem Gulaschtag.

So kam ein Braumeister Dunkelbiergulasch mit Semmelknödel (8,60 Euro) auf den Tisch sowie ein Bergsteigerschnitzel gefüllt mit Senf, Meerrettich und Käse (15,80 Euro) mit Pommes und von der Tageskarte ein Gansgröstl mit Knödel und Kartoffel-Zwiebeln und Spiegelei (10,90 Euro). Alle drei Gerichte waren wirklich gut, zu einem angemessenen Preis. Ich entschied mich für die Schwäbische Grillpfanne mit Schweinelendchen, Käsespätzle und Schwammerlsauce (16,80 Euro). War auch gut, das Fleisch zart und mürbe. Das Messer war fast nicht nötig. Die Spätzle waren mir etwas zu »schlutzig« und hätten knuspriger sein dürfen. Ich würde mir die Pfanne aber jederzeit wieder bestellen.

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Fazit Essen im Wirtshaus am Hart: deutlich verbessert

Da ich schon länger nicht mehr im Wirtshaus am Hart war, ist es vielleicht ein wenig hart, wenn ich sage, dass sich die Küche spürbar verbessert hat – immerhin liegen meine letzten Besuche schon ein paar Jahre zurück. Damals urteilte ich, für die Küche muss man nicht durch die ganze Stadt fahren. Jetzt hat es uns in der Wirtschaft gut gefallen und geschmeckt.

Für den Münchener Norden ist das Wirtshaus am Hart auf jeden Fall wieder eine Alternative. Wir kommen bestimmt auch wieder. Wobei bei mir der Heimataspekt und etwas Nostalgie mit dazu kommt, das will ich nicht verhehlen.

An der Bar müsste man noch arbeiten. Für Whiskey-Trinker gibt es eine kleine Sammlung, Gin-Fans (wie ich)  müssen umdisponieren.

Im Vergleich zu vorher haben sich die Preise erhöht. Kostete das Weißbier 2015 noch 3,60 Euro, sind es nun 3,90 Euro. Der Ramazzotti ging von 3,30 auf 3,80 Euro hoch. Soweit ich es sehe, wurde nur der Espresso (1,90 Euro) günstiger.

Wie ich die »Hartler« kenne, sorgte das vermutlich für Diskussionen. Nachdem am Freitagabend fast alle Tische belegt waren, kann der Unmut aber auch nicht zu groß bzw. nachhaltig gewesen sein.

Der Service war einwandfrei. Für uns gab es sogar einen Schnaps aufs Haus, weil das Essen etwas länger als sonst gedauert haben soll – war uns gar nicht aufgefallen.

Draußen im Biergarten stehen immer noch die großen Kastanienbäume, die im Sommer für Schatten sorgen. Spätestens zur Biergartensaison schaue ich wieder rein.

Erreichbarkeit: mit U-Bahn-Anschluss

Das Wirtshaus am Hart in der Sudetendeutschestraße 40 ist nur vier bis fünf Gehminuten von U-Bahn-Haltstelle Am Hart (U2) entfernt. Parkplätze finden sich in der nahen Umgebung eigentlich immer.

Wie gefällt es Euch in der Wirtschaft? Ich würde mich über Kommentare zum neuen Wirtshaus am Hart freuen. Vielleicht lesen hier ja ein paar »alte« Spezl mit. Dat mi gfrein. 😉

Wirtshaus am Hart
Sudetendeutschestraße 40, 80937 München
Tel. +49 (0)89-37 77 96 02
Öffnungszeiten
Mo.-So. 11:00 – 23:00 Uhr
Link zur Speisekarte

Dieser Beitrag gehört zu den 28 Days of Blogging und meiner persönlichen Rework-Challenge. Gleichzeitig startet ich mit diesem Artikel auf Pinterest. Teilen erwünscht. 😊