Direkt an der Theresienwiese liegt die bayrische Wirtschaft »Das Bad«. Der Name kommt von der ehemaligen Nutzung als Bade- und Klohäusl. Seit Ende 2018 bereichert es komplett saniert die Münchener Gastroszene mit modernen bayerischen Gerichten und natürlich gutem Augustiner-Bier. Unser Erstbesuch fällt positiv aus, in den Bewertungsportalen muss das Lokal aber durchaus einstecken.
Seit gut einem Jahr ist Das Bad nun geöffnet und endlich kam es zu meinem Erstbesuch. Das Wirtshaus liegt direkt an der Theresienwiese und hat eine mehr als bewegte Geschichte. Das pavillonartige Gebäude wurde 1894 als öffentliche Waschanstalt (Brausehaus) errichtet und diente über die Zeit unter anderem als Toilette, Aufenthaltsraum und Gepäckaufbewahrung für Wiesn-Gäste. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für eine Lokalität, zumal es über die Jahre ziemlich verfallen war. Zum Glück, möchte ich sagen, hat sich die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung und die Augustiner-Brauerei dem denkmalgeschützten »Örtchen« angenommen und saniert. Herausgekommen ist ein neues Münchener Gastrojuwel – zumindest vom Ansatz her.
Freunde von uns waren schon öfter dort und so trafen wir uns an einem Freitagabend zu viert im »Das Bad«. Ohne Reservierung hätten wir vermutlich keinen Platz bekommen. Auf mich wirkt das Gebäude schon von außen sehr einladend und erst recht von innen. Passend zur Gebäudeform bildet ein runder Tresen den Mittelpunkt in der Gaststube, die Tische sind rundläufig angeordnet (99 Plätze). Tische, Stühle und Wandvertäfelung sind in hellem Holz gehalten, alles ist noch neu – ich mag es. Zudem wird am Tresen frisches Brot bzw. Brezn gebacken.
Gut Essen im Das Bad
Die Speisekarte spricht mich gleich an und ich entscheide mich für einen Spanferkelrollbraten (aus Bauch & Rücken) mit Sauerkraut, Serviettenknödel und Augustiner-Laugen-Sauce (11,90 Euro). Der Braten war saftig und mit einer schönen röschen Kruste – hat mir gut geschmeckt. Das Sauerkraut hätte etwas würziger sein dürfen. Mein Tischnachbar war mit seinem Rollbraten auch sehr zufrieden und hat zum Glück noch Soße nachbestellt, die im Übrigen schnell serviert wurde.
Ansonsten gab es eine Entenkeule mit Apfel-Blaukraut, Kroketten und Orangesauce (16,90 Euro). Die sah gut aus und kam auch gut an. Hatte ich mir auch kurz überlegt, aber ich bevorzuge Kartoffelknödel zur Ente. Kroketten passen da für mich nicht und wer hier öfter reinließt weiß, Blaukraut ist auch nicht das Meinige…
Frau Fröhlich entschied sich für einen Brezn- & Schwammerlsalat. Dieser setzte sich für 12,50 Euro aus verschiedenen Blattsalaten zusammen, mit Kirschtomaten, gerösteten Brezn und Pilzen, Parmesan und Orangen-Balsamico-Vinaigrette. Sehr gut!
Zum Nachtisch ging zudem noch ein Weißbiertiramisu (6,50 Euro) über unseren Tisch. Kam bei unseren Damen ebenfalls sehr gut an.
Spannend: Auf der Karte finden sich auch Speisen wie Wollwürst, gebackene Milzwurst und Serviettenknödel vom Grill. Das heißt, eben auch Gerichte, die es nicht überall gibt.
Gut Trinken im Das Bad
Allein schon wegen dem Bier lohnt sich ein Besuch im das Bad. Augustiner halt, mehr muss ich nicht schreiben. 😉 Die Halbe kostet zwischen 3,80 und 3,90, das Augustiner Pils gibt’s für 3,30 Euro. Ein alkoholfreies König Ludwig-Weißbier schlägt mit 4 Euro zu Buche.
Unseren Damen schmeckte die selbstgemachte Limonade (3,20 Euro): Himbeeren-Limo mit frischer Minze, Maracuja-Ingwer-Limo und Waldbeeren-Limo. Für einen Espresso werden moderate 2,50 Euro aufgerufen.
Das Bad: Bewertungen fallen sehr gemischt aus
Wir hatten einen schönen Abend und können uns über nichts beklagen. Das Essen hat uns gut geschmeckt, die Kellnerin war freundlich und aufmerksam und hat uns regelmäßig mit Getränkenachschub versorgt. Obwohl es kaum einen freien Platz gab, war es trotzdem nicht allzu laut, was wir als sehr angenehm empfanden. Also, kurzum: wir kommen gerne wieder.
Vor dem Lokal lässt sich im Sommer schön sitzen, wobei ich nicht sicher bin, wie sehr einen der Verkehr stören wird. Zudem hat das Wirtshaus sogar eine Gassenschänke, hintenraus zur Küche, die von 9 bis 23 Uhr geöffnet ist. Betrieben wird das Bad vom Ehepaar Katrin und Chris Lehner vom Parkcafé im Alten Botanischen Garten.
Mein anfängliche Einschränkung rührt von den zum Teil arg schlechten Bewertungen auf Tripadvisor & Co. Da schneidet Das Bad nicht gut ab, vor allem der Service bekommt wiederholt schlechte Noten und auch das Essen hat vielen nicht geschmeckt. Ich hatte die Einträge vorab gesehen und war schon skeptisch, aber ich wollte es unbedingt mal sehen und unsere Freunde hatten das Lokal außerdem für gut befunden. Das Bad erhält auf jeden Fall eine zweite Chance und dann werden wir sehen, wohin die Tendenz geht.
Nutzt gerne das Kommentarfeld und schreibt mir Eure Meinung zum das Bad. Lob und Tadel, alles ist erlaubt. 😉
Das Bad
Bavariaring 5, 80336 München
Tel. und Reservierung: 089/939 21 770
Öffnungszeiten Restaurant/Biergarten: 11 – 22 Uhr (Mo-Fr), 9 – 22 Uhr (Sa, So, Feiertag)
Öffnungszeiten Gassenschänke: 9:30 – 23 Uhr
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