Ein kleines Stück Frankreich findet Ihr mit dem Le Faubourg in der Kirchenstraße. Das französische Restaurant tischt eine feine Gourmetküche zu erschwinglichen Preisen auf.Das Rinderfilet ist zum »niederknien«. Zuletzt haben wir das 3-Gänge-Mittagsmenü genoßen.
Anfang Dezember (Erstveröffentlichung, 3. Dez 2015) jagt ein Termin den nächsten, fast alle haben etwas mit Essen zu tun. Klasse, genau das Richtige für mich. 😉 Und die Einladung von EMC zum Media Dinner ins Restaruant Le Faubourg wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Bereits letztes Jahr durfte ich dort ein Rinderfilet Chateaubriand genießen, zum »niederknien«. Gut Essen in München gab es damals noch nicht.
Ohne Übertreibung ist das Le Faubourg ein Stück Frankreich in Haidhausen. Es gibt einen kleinen Gastraum und an schönen Tagen wird draußen vor dem Haus gedeckt. An der Hauswand rankt sich, eigenen Angaben zufolge, einer der ältesten Glyzinien Münchens hoch. Vor allem im Frühsommer ein toller Anblick. Die Umgebung ist zwar nicht so schön, trotzdem hat es ein gewisses mediterranes Flair.
Inhaber Dominique sorgt persönlich dafür, dass sich seine Gäste wohl fühlen. Mit Charme und Akzent erklärt er gerne seine Gerichte. Wer, wie ich, kein französisch spricht, hat mit den französischen Tafeln ansonsten so seine Schwierigkeiten.
Französisch genießen im Le Faubourg
Für mich war es der zweite Besuch im Le Faubourg. EMC hat einige Pressevertreter zu einem 3-Gänge-Menü eingeladen. Vielen Dank dafür. Mein Kurzfazit: kulinarische Spitzenklasse; französische Küche at it’s best.
Wir konnten aus drei Vorspeisen wählen: Tartar vom Hirschrücken mit Cranberries, gebratene Jakobsmuscheln mit Schwarzwurzelsuppe oder Ravioli mit Trüffel. Geschmeckt hat alles, wie mir meine Tischnachbarn bestätigen. Zum Tartar kann ich sagen, sehr fein und dezent abgeschmeckt mit einem Hauch Schärfe im Abgang. Sehr gut!
Als Hauptgang hatten wir einen Heilbutt Wildfang auf Roter Butter am Tisch. Wobei sich die meisten für Gravlax de Boeuf Simmentaler mit Gemüse und Kartoffelgratin entschieden haben. Das Rinderfilet wird 36 Stunden(!) eingelegt. In Salz, Pfeffer, Zucker und vielen Kräutern – mehr wollte man uns dazu nicht sagen. Die Zusammensetzung des Suds ist ein Betriebsgeheimnis. Gut, Geheimnisse und Journalisten passen eigentlich nicht zusammen, ich verstehe Dominique aber. Das Filet kommt mit einem dunkelrosa Kern, ist zart und geradezu butterweich und obwohl es saftig ist, tritt kein Tropfen aus.
Ihr merkt schon, es hat mir geschmeckt. Ich halte mich zwar für begeisterungsfähig, bin aber eigentlich zurückhaltend mit Lobeshymnen. Hier mache ich eine Ausnahme: Zu schreiben, das Fleisch war super, wäre schlicht eine Untertreibung. Das Filet vom Simmentaler Rind kostet auf der Karte 29 Euro. In dieser Qualität, ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Gut essen im Le Faubourg
Es folgte für mich, die »Mutter aller Nachspeisen«, eine Crème brûlée. Wahlweise gab es noch ein Potpourri mit einem warmen Schokokuchen, einer kleinen Crème Brûlée sowie einem Apfelsorbet mit Calvados. Sah nicht nur gut aus, schmeckte auch so – ich durfte bei meiner Tischnachbarin kosten. Zudem haben mir der Oliver und die liebe Helena ihre Sorbets vermacht. Ich Glückspilz. 😉
Wer gerne einen kulinarischen Kurztrip nach Frankreich unternehmen möchte, der muss nicht weit reisen. Die Kirchenstraße 5 liegt fast direkt an der U-Bahn-Haltestelle Max-Weber-Platz (U 4/5). Mit Parkplätzen ist das Viertel nicht so gut bestückt, dies wäre auch meine einzige Kritik. Da aber zu dieser leckeren französischen Küche auch ein Glas Wein gehört, ist eine Anreise mit dem Auto sowieso keine so gute Idee.
Le Faubourg: In der B-Probe noch besser
Traditionen sind etwas Schönes. So auch das Weihnachts-Dinner von EMC 2016. Welches auch nach dem Merger mit Dell fortgeführt wurde und ich erneut in die feine Küche des Le Faubourg kommen durfte.
Als Hauptgericht wurden wir erneut mit dem Gravlax de Boeuf Simmentaler verwöhnt. Das Rinderfilet ist einfach der Hammer. Nachdem es der Küchenchef 36 Stunden ein mariniert hat, ist es sowas von zart und mürbe – unbeschreiblich. Zugegeben auf den Bildern sieht das Stückchen Fleisch und das bisschen Gemüse, eher unspektakulär aus. Aber, gönnen Sie sich dieses Geschmackserlebnis. Beschweren Sie sich aber nicht, wenn Sie nicht mehr genug davon bekommen können.
Mittagsmenü im Le Faubourg
Wie angekündigt haben wir das französische 3-Gänge-Mittagsmenü im Le Faubourg ausprobiert. Frau Fröhlich hatte bei Groupon ein Schnäppchen geschlagen. Anstelle von 24 Euro pro Person bezahlten wir nur die Hälfte. Die Aktion kam gut an, vier weitere Tische speisten auch mit Gutschein.
Der (französische) Kellner kommt mit einer großen Tafel an den Tisch und erklärt das aktuelle Menü. Wir lassen es uns so servieren, daher kann ich nicht sagen, in wie weit hier Flexibilität möglich ist. Wer aber keinen Fisch möchte, bekommt bestimmt eine Alternative.
Für uns gab es Ziegenkäse auf Weißbrot mit Blattsalat, Heilbutt mit Gemüse und Crêpe Suzette in einer Orangenlikör-Orangensaft-Sauce. Ausgezeichnet! Im Menü war zudem noch ein Espresso enthalten. Selbst für den vollen Preis ist das Preis-Leistungs-Verhältnis top.
Ein bisschen Kritik habe ich allerdings auch. Es war (arsch)kalt im Lokal. Dies habe ich dann auch angesprochen. Daraufhin hat der Kellner (im dicken Pulli) einen kleinen Heizlüfter aufgestellt. Das hat geholfen. Die Deko hat bei Tageslicht nicht mehr ganz so liebevoll gewirkt. Die Pflanze neben mir hatte ihre beste Zeit längst hinter sich. Wir haben auch über die Getränkepreise diskutiert. Für zwei kleine Apfelschorle, ein 0,5er Wasser und einen 0,1er Weißwein haben wir 15,50 Euro bezahlt. Beim Wein habe ich mir einen Sauvignon Blanc empfehlen lassen. Ja, 0,1 l sind nicht viel, irgendwie fand ich das Glas aber schlecht eingeschenkt. Gut war der Wein aber trotzdem.
Insgesamt haben wir aber sehr fein gespeist und waren nicht abgefüllt, was ich beim Mittagessen eigentlich wichtig finde. Das Le Faubourg bleibt mein Lieblingsfranzose.
Restaurant Le Faubourg
Kirchenstraße 5
81675 München
Tel. 089/47 55 33
E-Mail: info@le-faubourg.de
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