Der Rusty Nail ist ein klassischer Whisky-Cocktail aus Scotch und Drambuie. Er überzeugt durch seine rauchige Wärme und süß-würzige Tiefe. Mit seinem bernsteinfarbenen Glanz ist er der perfekte Drink für entspannte Abende mit Stil. Wir bevorzugen ihn in der Smokey-Version mit einem Talisker.

Rusty Nail – Whisky-Cocktail aus Scotch und Drambuie
Wer gerne Whisky trinkt, sollte diesen Drink mindestens einmal probiert haben: Der Rusty Nail ist kein neumodischer Schnickschnack, sondern ein Cocktail mit Charakter. Er wirkt schlicht, doch seine Tiefe überrascht.
Für diesen Drink stellen wir uns eine schummrige Bar oder eine Lounge mit Ledersesseln vor, gedämpftem Licht, gerne mit etwas Jazz im Hintergrund. Er verlangt keine Show, keinen lauten Club, nur ein gutes Glas, hochwertige Zutaten und Zeit.
Als Klassiker gehört der Rusty Nail auf jede halbwegs gut sortierte Barkarte. Wir kennen ihn aus dem Pacific Times in der Baaderstraße 28. Dort wird er in einer Smokey-Edition serviert und ist aus dem Stand zu einem unserer bevorzugten Cocktails avanciert.
Zutaten für einen Rusty Nail
- 4 cl Scotch Whisky
- 2 cl Drambuie (ein schottischer Whisky-Likör mit Honig, Kräutern und Gewürzen)
- Eiswürfel
- (optional: Zitronenzeste zur Garnitur)
Zubereitung
- Nimm ein Old-Fashioned-Glas – stabil, dickwandig, schwer.
- Gib einige große Eiswürfel ins Glas.
- Gieße zuerst den Scotch, dann den Drambuie darüber.
- Vorsichtig umrühren, nicht shaken. Der Drink soll nicht verwässert werden.
- Wer mag, garniert mit einem Stück Zitronenzeste. Das bringt eine feine Frische ins Spiel.
Geschmack und Zielgruppe
Der Rusty Nail schmeckt warm, würzig und tief. Der Scotch bringt Rauch, Holz und Torf, während der Drambuie (ca. 22 Euro) mit Honigsüße, Kräutern und einem Hauch Vanille kontert. Der Drink ist samtig im Mund, mit einem leicht süßen Finish.
Perfekt für alle, die einen kräftigen Drink mit Eleganz suchen – Whisky-Liebhaber, Genießer alter Klassiker oder jene, die Abende mit Stil schätzen.
Scotch Whisky für den Rusty Nail
Für uns ist ein Talisker (10 Jahre) eine gute Wahl für den Rusty Nail, vor allem, wenn man es rauchig und intensiv mag. Talisker stammt von der Isle of Skye und bringt eine salzige Brise, einen kräftigen Torfrauch und würzige Pfeffernoten mit – das passt hervorragend zum süß-würzigen Drambuie.
Allerdings ist Talisker eher ein Statement-Whisky. Nicht jeder steht auf den maritimen Rauch. Mit dem Talisker (ca. 34 Euro) ergibt es einen Rusty Nail Smokey. Es ginge aber auch zum Beispiel ein Laphroaig 10 Years (ca. 35 Euro) und Ardmore Legacy (ca. 22 Euro).
Wer es weicher oder einsteigerfreundlicher will, greift besser zu einem Blended oder Highland Scotch. Wichtig ist: Kein Rauch nur um des Rauchs willen. Der Whisky sollte mit dem süßen, kräutrigen Drambuie harmonieren, nicht dagegen ankämpfen.
Und ganz ehrlich – je nachdem, wie man gerade drauf ist, kann der Rusty Nail ganz unterschiedlich schmecken. Mal gemütlich, mal dramatisch. Genau wie der Whisky selbst.
Milder und ausgewogener wird es beispielsweise mit einem Monkey Shoulder (ca. 25 Euro) oder einem Glenmorangie Original 10 Jahre (ca. 32 Euro). Wenn es preiswerter sein darf, funktionieren auch ein Famous Grouse (ca. 20 Euro) bzw. Johnnie Walker Black Label (ca. 21 Euro)
Bekannte Varianten des Rusty Nail
Der Rusty Nail ist zwar ein klassischer Cocktail, aber wie bei vielen Klassikern haben kreative Bartender auf der ganzen Welt ihre eigene Handschrift hinterlassen. Einige Varianten verändern nur Nuancen, andere geben dem Drink ein völlig neues Gesicht – ohne den Charakter zu verlieren. Und das macht ihn so spannend.
- Smoky Nail
Diese Variante bringt noch mehr Rauch ins Glas.
🔑 Zutat: Meist ein stark rauchiger Islay-Whisky wie Laphroaig, Ardbeg oder Lagavulin.
👉 Geschmack: Intensiver Torfrauch, fast medizinisch. Für Fans von Lagerfeuer im Glas.
- Rusty Ale
Hier wird der Rusty Nail mit Bier kombiniert – ja, wirklich.
🔑 Zutat: Ein dunkles Ale oder Porter als Topping.
👉 Geschmack: Malzig, leicht bitter, mit Honigsüße und Whiskywürze im Hintergrund. Muss man mögen. 😉
- Clavo Oxidado (spanische Variante, „Rostiger Nagel“)
Der Rusty Nail mit einem spanischen Touch.
🔑 Zutat: Statt Scotch wird spanischer Whisky oder Brandy verwendet.
👉 Geschmack: Etwas runder, fruchtiger. Oft auch mit einem Spritzer Zitronensaft.
- Modern Nail
Hier wird der Drambuie durch einen anderen Likör ersetzt – z. B. Amaro oder Bénédictine.
🔑 Zutat: Kreative Spirituosentauschs, um neue Aromen zu entdecken.
👉 Geschmack: Je nach Zutat – bitterer, kräutriger oder komplexer.
Historie zum Rusty Nail
Der Drink tauchte bereits in den 1950er Jahren auf – zunächst noch unter Namen wie: D&S (für Drambuie & Scotch) sowie Little Club No. 1 (nach dem Little Club in New York, wo er angeblich serviert wurde). Offiziell genannt wurde er erstmals 1963 im New York Times Magazine– ab da setzte er sich durch. Trotz der schottischen Zutaten ist es mal wieder eine Erfindung der Amis.
Die bekanntesten Theorien zum Namen Rusty Nail:
- Eine gern zitierte, eher anekdotische Geschichte besagt, dass der Drink ursprünglich mit einem echten rostigen Nagel gerührt wurde. Ist aber wahrscheinlich nicht wahr, aber charmant in der Vorstellung: zwei Seemänner rühren ihren Whisky-Likör-Mix notgedrungen mit einem rostigen Nagel, und der Name bleibt hängen.
- Die einfachste und plausibelste Erklärung: Der Drink hat durch die Mischung aus Scotch und Drambuie eine tief goldene bis rostbraune Farbe, die stark an einen »verrosteten Nagel« erinnert. Der Name wäre dann eine rein optische Beschreibung – schlicht, aber stimmig.
- Verbrieft ist, dass in den 1960ern Marketingleuten von Drambuie den Namen gezielt gefördert haben, um den Cocktail in den USA populär zu machen – insbesondere bei männlicher Kundschaft. Rusty Nail klingt maskulin, rau und unaufgeregt – perfekt für den Geschmack der Zeit, als Drinks wie Old Fashioned, Manhattan und Whisky pur dominierten.
Wie findet Ihr den Rusty Nail und mit welchem Whiskey trinkt ihr ihn bevorzugt? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.