Ein Wiesnhendl bzw. Brathendl gelingt im eigenen Backofen einfacher als gedacht. Eigentlich braucht’s nur gute Zutaten und etwas Zeit. Die Basis bildet natürlich ein gutes Brathähnchen vom Metzger. Dieses wird gewürzt und während des Bratens immer wieder mit Butter bestrichen. Fertig! Na ja, fast… Ich habe mich an ein Rezept von TV-Koch Alexander Herrmann gewagt.

Wiesnhendl/Brathendl – Selbstgemacht im Backofen – Nachgekocht

Wiesnhendl/Brathendl – Selbstgemacht im Backofen – Nachgekocht

Man kann über die Wiesn (Oktoberfest) sagen was man will, die Wiesnhendl (Brathähnchen) sind unschlagbar gut. Daher war ich ehrlich gesagt auch skeptisch, als mir ein entsprechendes Rezept in die Hände gefallen ist. Lange lag es herum und dann habe ich mir spontan an einem »Strohwitwer-Samstag« ein Hendl gekauft und losgelegt.

Die Zubereitung selbst ist im Prinzip einfach, aber nicht unaufwendig und ein bisserl Zeit solltet Ihr auch mitbringen. Den Grundstein legt Ihr schon beim Würzen: Die (2x) Handfläche großzügig mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver füllen und das Hendl komplett gut einreiben. Am besten legt Ihr dafür das Hähnchen in ein Reindl oder ein tiefes Backblech. Auf einem Brett würde es Euch wie mir ergehen, das Salz verstreut sich auf der ganzen Arbeitsfläche… 😊

Eine Stunde einwirken lassen, oder länger. Das gleiche Reindl oder Blech, inklusive den Gewürzen, nehmt Ihr dann auch gleich zum Auffangen der Bratensäfte. Daraus könnt Ihr hinterher noch einen Geflügelfond ansetzen.

Und ganz wichtig: Kauft Euch beim Metzger Eures Vertrauens ein richtiges Hendl! Nicht so einen »verhungerten« 3-Euro-Vogel aus dem Discounter. Glücklicherweise habe ich in Großhadern einen sehr guten Metzger in Gehrreichweite. Mein Vogel hatte nicht ganz 1.400 Gramm und kostete rund zwölf Euro.

Wiesnhendl/Brathendl: Rezept, Zutane & Zubereitung

Wiesnhendl/Brathendl im eigenen Backofen

Zutaten Wiesnhendl

  • Hühnchen
  • Bund Petersilie
  • 70 g Butter
  • Salz&Pfeffer
  • Paprikapulver (edelsüß)

Zubereitung Wiesnhendl

  1. Hendl waschen und trocken tupfen
  2. von innen und außen kräftig mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver einreiben
  3. Petersilie klein hacken und zusammen mit ca. ein Drittel des Butters in das Hühnchen geben und für rund eine Stunde einziehen lassen

  4. Backofen auf 200 Grad vorheizen (Ober-/Unterhitze)
  5. Hähnchen mit der Brust nach unten auf ein Gitter legen und braten
  6. alle 15 Minuten mit der weichen Butter bestreichen
  7. nach ca. 45 – 50 Minuten wenden und weiter bepinseln

Brathähnchen – vorher, nachher

Brathähnchen – vorher, nachher

Nachgekocht nach einem Rezept von Alexander Herrmann

Als Bratzeit ist der Ratschlag von Fernsehkoch Alexander Herrmann, 90 Minuten pro Kilogramm. Als Garprobe könnte man mit einem Holzspieß zwischen Keule und Körper piksen: farbloser Saft = das Hendl ist fertig – bei trüben oder noch rosa Saft, noch nicht.

Unter das Gitter solltet Ihr den Bratensaft auffangen und wenn Ihr das Hendl samt Gitter zum bepinseln etwas herauszieht, solltet Ihr auch hier etwas unterstellen. Vorsicht, damit Ihr Euch nicht verbrennt. Und: Euer Herd steht nachher für eine Grundreinigung an… Also nicht wundern. 😉

Tipp: Nehmt nicht nur normalen Butter, sondern zusätzlich etwas selbstgemachten Kräuterbutter. Schaut Euch hierfür zum Beispiel Izas Rezept drüben auf Haus und Beet an.

Zum Servieren, das Hähnchen mit einem großen Messer halbieren oder noch besser, verwendet eine Geflügelschere. Als Beilage empfiehlt sich ein Kartoffel(gurken)salat oder eine Biergartenbreze. Ich habe mir dazu ein alkoholfreies Weißbier aufgemacht. Da kommt dann fast schon etwas kulinarisches Wiesn-Feeling auf.

Dieser Beitrag ist im Rahmen der 28 Days of Blogging entstanden. Teilen und kommentieren erwünscht. Guten Appetit und lasst es mich wissen, wenn Ihr das Wiesnhendl ausprobiert habt. Schreibt mir auch gerne Eure Brathähnchen-Rezepte.

Das Gericht basiert auf einem Rezept von Alexander Herrmann und Bayern 1.