Wenn Ihr mal etwas Ausgefallenes unternehmen wollt, schaut Euch den Dinner-Hopping-Bus an. Im umgebauten Oldtimer-Schulbus fahrt Ihr zu drei Restaurants, wo jeweils ein Gang in den Bus serviert wird. Zur Wahl stehen die Stilrichtungen bayerisch, italienisch und, unsere Wahl, amerikanisch. Wir hatten einen gelungenen Abend, allerdings ist der Spaß nicht günstig.
Zum Dinner on the Road geht es mit dem Dinner-Hopping-Bus rund drei Stunden lang durch München. Treffpunkt ist am Hauptbahnhof in der Nähe vom Lufthansa-Bus (Ausgang Arnulfstraße). Von dort fährt der umgebaute Oldtimer-Schulbus drei Restaurants an, wo wir jedes Mal einen Gang in den Bus serviert bekommen. Los geht’s aber zunächst mit einem Aperitif und der Vorstellung der dreiköpfigen Crew: neben dem Busfahrer, kellnert und singt die reizende Gabriella für uns, unterstützt von dem sehr smarten Raffael. Freitag und am Wochenende beinhaltet die Fahrt auch einen Live-Act. Zum Aperitif durften wir noch die Essenswahl für unser 3-Gänge-Menü treffen.
Dinner Hopping: American Style
Drei Themenabende stehen zur Auswahl: Bavarian und Italian Style sowie – unsere Wahl – American Style. Es geht pünktlich los und wir cruisen erstmal bis zum Promenadeplatz am Bayrischen Hof vorbei und bleiben in der Marsstraße vor dem Vi Vadi Rustico stehen. Dort bringt uns ein sehr smarter Kellner unser Werkzeug für den ersten Gang, also das Besteck. Frau Fröhlich und ich entscheiden uns für einen Caesar Salad mit gegrilltem Hühnchen bzw. für mich mit überbackenem Käse. Dazu wird ein Brotkorb mit einer Art selbstgemachten Weißbrot-Brötchen und Pizzabrot mit Kräutern gereicht. Ihr wisst, meine bessere Hälfte ist der absolute Ceasar-Salad-Fan. Ihr Urteil: Daumen hoch. Ich fand ihn gut, aber nicht spektakulär. Auch mochte ich meinen Käse lieber, als die dünnen Hühnchenscheiben. Die waren nicht mein Fall. Die Suppe des Tages wäre eine Tomatensuppe im Glas gewesen. Sah nach einer guten und ordentlichen Portion aus.
Gut Essen im US-Schulbus
Die Vorspeise kam relativ flott und es war noch genug Zeit, sich die Beine zu vertreten, Toilette und was man halt so in einer Pause macht… 😉 Nach zirka 35 Minuten ging die Fahrt weiter über die Arnulf- und Menzingerstraße zum Nymphenburger Schloss. Dort sind wir die südliche Auffahrtsallee bis zum Schloss und mit einer Kehre zurück und weiter Richtung Wintrichring zum Gerners Wirtshaus & Bar. Das Ecklokal befindet sich in der Dantestraße gegenüber dem Haupteingang zum Westfriedhof. Das Gerners ist ein modernes Wirtshaus mit einem vorgelagerten, gut eingewachsenen Biergarten.
Wir haben uns jeweils für den Cheeseburger entschieden, vom Black-Angus-Rind mit Tomate, Salat und roter Zwiebel. Frau Fröhlich wählte Süßkartoffel-Pommes, ich normale Pommes. Die Burger haben gut geschmeckt und wir waren beide zufrieden. Was mir immer missfällt, sind rohe Zwiebel. Ich bevorzuge die angeschwitzte Variante, schmeckt mir besser und ich habe am nächsten Morgen keine »Nachwehen«.
Alternativ standen ein Pulled Beef Burger, der Louisiana Seafood Mix mit Reis, ein Veggie Burger sowie ein Rump Steak auf der Speisekarte. Am Nachbartisch wurde ein Pulled Beef Burger klaglos verputzt und auch das Rump Steak sah ordentlich aus. Grundsätzlich würde ich sagen, für die Jungs hätten die Portionen größer sein dürfen. Allerdings hat die Lady am Nachbartisch ihren Burger nicht geschafft. Wie man’s macht… 😉
Amerikanischer Nachtisch vom Italiener
Nach einem ausgedehnten Stopp fahren wir über einige Um- und Schleichwege zum Ottantanove Vi Vadi, Ecke Bayer-/Herrmann-Lingg-Straße. Der Italiener gehört zur selben Gruppe wie unser Startlokal, nur in modern. Das Ottantanove ist ein modernes, helles und relativ weitläufiges Restaurant. Ich muss gestehen, in der Bayerstraße, Nähe Hauptbahnhof hätte ich so ein Lokal nicht erwartet.
Zum Nachtisch erwartete uns je ein American Strawberry Cake und Chocolate Cake. Letzteres war ein Schokokuchen mit flüssigem Schokokern und einer Kugel Vanilleeis – hat gut geschmeckt. Frau Fröhlich mochte den Käsekuchen mit marinierten Erdbeeren.
Dinner-Hopping-Bus: Gelungener Abend mit…
Zusammenfassend kann ich sagen, wir hatten einen sehr gelungenen Abend. Die Idee ist top, wie auch die Umsetzung. Der Bus hat Flair und ist auf der gesamten Wegstrecke der Hingucker schlechthin. Ihr werdet ständig fotografiert und winkt Euch einen Wolf. 😉 Die Getränke waren reichhaltig und das Essen, wie gesagt, gut.
Gut, aber nicht sehr gut. Ich möchte es jetzt nicht schlecht reden, wenn wir aber gleich zum Preis kommen, muss man das in Relation setzen. Gut ist auf jeden Fall die Live-Musik. Gabriella hat einige Klassiker im Repertoire und singt mit einer Klasse Stimme unter anderem Lieder von Amy Winehouse, Norah Jones und Aretha Franklin. Dazwischen gibt’s passend zum Thema Amerika Oldies aus den 50ern und 60er Jahre. Das hat gepasst.
Die Tour hat uns mit dem VIP-Ticket 144 Euro pro Person gekostet. Das heißt, wir hatten einen 4er-Tisch für uns alleine. Paare bezahlen für ein 2er-Ticket 119 Euro.
Zu viert würde ich ehrlich gesagt nicht an einem Tisch sitzen wollen. Die Bank ist aus meiner Sicht nicht breit genug für zwei. Nicht über drei Stunden. Ich sag’s ganz offen, wenn jemand Korpulenteres dabei ist, wird’s schwierig. Den Essenspreis würde ich mal auf maximal 35 Euro (inkl. Espresso/Cappuccino) hochrechnen. Die Getränkeliste ist reichhaltig und man kann wirklich so viel trinken, wie reinpasst.
…gemischtem Preis-Leistungs-Verhältnis
Ich habe viel getrunken, das muss ich zugeben. Aber auch, weil ich dachte, einer geht bei dem Preis noch… In Summe vier Aperol Spritz, zwei Rotwein (guter Gallo Merlot) und vermutlich vier Wasser (0,2l). Ein 0,4l Tafelwasser mit Kohlensäure kostet im Rustico übrigens nur 2 Euro, und das in der Münchener Innenstadt. Wenn ich die Preise der Lokalitäten zu Grunde lege, würde ich mich mal so auf rund 40 Euro schätzen. Meine bessere Hälfte trinkt nur Alkoholfreies und deutlich weniger. Das heißt, die Busfahrt inklusive Gesang beläuft sich auf circa 70 Euro pro Person.
Natürlich muss man den Bus honorieren und drei Leute, die für einen da sind, den Gesang und am Ende soll ja auch beim Veranstalter etwas hängen bleiben. Daher geht der Preis vermutlich so schon in Ordnung. Ich bin trotzdem gespalten. Eventuell auch, weil wir bei American-Style-Dinner zwei Mal was vom Italiener bekommen haben.
Die Idee ist, wie gesagt, sehr gut. Wer bereit ist, für etwas Ausgefallenes auch mal ein bisschen Geld auszugeben, wird nicht enttäuscht sein. Grundsätzlich war ich zufrieden. Wenn das (gute) Essen noch ein bisschen besser oder raffinierter gewesen wäre, würde ich vermutlich auch nicht so am Preis rummäkeln.
Wenn Ihr den Dinner-Hopping-Bus ausprobiert, wäre ich sehr an Eurer Meinung interessiert. Schreibt gerne unten in die Kommentare.
Dinner-Hopping-Bus
Anbieter: BusBarCompany
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