Auch im Kloster Ettal wird ein Gin destilliert, der Ettaler Gin 1596. Wer die Klosterliköre kennt, ahnt schon, was ihn erwartet: Kräuter. 33 Botanicals inklusive Ettaler Braumalz und Hallertauer Siegelhopfen vereinen die Mönche zu dem kräutrigsten Gin, den wir bisher vorgestellt haben. Als Begleiter empfiehlt sich nicht nur Tonic, sondern vor allem eine Hopfen- oder Enzian-Limo.
Zugegeben, ich schreibe jeden Tag der #28DaysOfGin, jetzt gibt’s etwas Besonderes, aber so ist es halt. So auch bei der Nummer 17, dem Ettaler Gin 1596. Der Bayerische Dry Gin kommt aus der Brennerei des Kloster Ettal. Quasi ein Gin mit göttlichem Beistand. Was soll ich noch sagen… 😉
33 Kräuter verwenden die Mönche für ihren Gin, den es erst seit Ende 2017 zu kaufen gibt. Zu den bekannten Botanicals gehören unter anderem Lavendel, Organgenblüten. Pfeffer, Rosen, natürlich Wacholder und Ettaler Braumalz sowie Hallertauer Siegelhopfen. Als Grundlage dient ein Weizenbrand.
Das Rezept stammt von Frater Vitalis Sittenauer, der seit 19 Jahren die Destillerie des Kloster Ettal leitet. Selbst trinkt er übrigens keinen Schnaps, weil ihm der nicht schmeckt. Das Gin-Rezept hat er ausschließlich anhand von Gerüchen zusammengestellt. Das 1596 des »Heimat-Gins« steht für das Gründungsjahr der Klosterdestillerie. Damals schaffte die Ettaler Klosterapotheke einen Branntweinkessel an und begründete damit die 400-jährige Tradition der Liqueurmanufaktur. An dieser Stelle möchte ich an den ausführlichen und interessanten Artikel der Kollegin Katharina Bromberger drüben bei merkur.de verweisen.
Video-Verkostung: Omoxx und Herr Wallygusto probieren mit Karl den 1596
Nosing und Verkostung des Gin 1596
Im Nosing ist der Ettaler relativ mild, zeigt aber bereits hier, dass viele Kräuter in ihm stecken. Und genauso schmeckt der Gin auch: Der Wacholder ist dezent spürbar, den Geschmack bestimmen die Kräuter. Der Gin 1596 ist kraftvoll, mit einer herben Note. Auf der Zunge ist er schon etwas scharf, aber nicht am Gaumen oder in der Speiseröhre. Bemerkenswert ist auch das anhaltende Kräuteraroma. Der Geschmack bleibt sehr lange im Mund. Und, wenn man es einmal weiß, ist auch das Braumalz zu spüren.
Im Video frotzeln wir, dass es ein Gin für echte Kerle ist. Nachdem wir den Sommergarten als »Mädchen-Gin« verunglimpft haben, muss man schon sagen, der Ettaler ist vor allem etwas für Liebhaber herber Kräuterschnäpse.
Fazit des Ettaler Gin 1596
Ich muss gestehen, als ich den Ettaler mit zum Tasting Bayrischer Gins bei Omoxx genommen habe, hatte ich nicht erwartet, dass er viele Freunde findet. Aber weit gefehlt. Vollkommen widererwartend kam er bei eigentlich allen gut an.
Meinen Erstkontakt hatte ich vor kurzem auf der Braukunst Live. Da hatten die Ettaler eigentlich ihr Klosterbier präsentiert. Zielsicher hatte ich aber den Gin am Stand anvisiert. 😉
Jedenfalls bekam ich dort den Tipp, dass Hopfenlimonade ein guter Begleiter wäre. Da wir auf dem Presserundgang auch bei Kondrauer das Hopster probiert hatten, habe ich mir natürlich gleich noch ein Flascherl organisiert. Ist eine leichte aromatische Limonade, mit einem feinen Hopfengeschmack. Alternativ wäre noch das Hopfala von der Brauerei Mittenwald zu nennen. Wir haben es zudem auch mit einem Enzo probiert – eine Bitterlimonade aus gelben Enzian. Schmeckt ebenfalls sehr erfrischend.
Beides – Enzo wie Hopster – passen gut zum Ettaler Gin 1596. Der starke Kräutergeschmack wird, je nach Mischung, stark gemildert, kommt aber im Abgang doch wieder leicht hervor.
Was auch gut funktioniert: Den Ettaler als Gin Tonic mit Thomas Henry Cherry Blossom anrühren. Mit ein paar Trauben im Glas, ist das ein wunderbarer Aperitif oder Sommerdrink für die Ladys.
Ettaler Gin 1596
Preis: ca. 30 Euro (50cl)
Hersteller: Ettaler Klosterbetriebe
Kloster Ettal auf Facebook
Disclaimer: Auf der Braukunst Live habe ich von den Ettaler Klosterbetrieben eine 1596-Flasche zur Verkostung erhalten und von Kondrauer ein Hopster-Flascherl. Vielen Dank dafür. Auf den Test und meine Meinung hat dies natürlich keinen Einfluss.