Der Gin Sul gehört für mich zu den spannenden Gins. Der Hamburger kommt nicht nur in einer hübschen weißen Tonflasche, sondern auch mit einer Mixtur interessanter würzig-mediterraner Botanicals. Hervorzuheben sind Zistrosen und Zitronen aus Portugal. Der Gin verbindet das Flair von Hamburg Altona mit dem sonnigen Süden der Algarve.

Über Berlin geht es am Tag 26 der #28DaysOfGin nach Hamburg zum Gin Sul von der Altonaer Spirituosen Manufaktur. Diese wurde 2013 von Stephan Garbe gegründet, der damals als erstes in Hamburg Gin destillierte. Allerdings ist der Gin Sul kein typischer Hanseat, denn seine Wurzeln liegen in Portugal an der Westalgarve.

Erwähnenswert ist auch, dass der Gin in einer kleinen lediglich 100 Liter fassenden Kupferbrennblase destilliert wird. Dies soll eine präzisere Aromatisierung ermöglichen, weil sich die Botanicals besser entfalten können. Abgefüllt wird anschließend per Hand in weiße Tonflaschen.

Die Hamburger sparen nicht an Botanicals, neben Wacholder wird der Gin Sul unter anderem mit Koriander, Lavendel, Piment, Rosenblätter, Rosmarin und Zimt angesetzt. Hinzukommen Zitronen aus Portugal und Zistrosen. Vermischt wird später alles mit Wasser aus der Lüneburger Heide.

Gin Sul mit dem Aqua Monaco Tonic

Gin Sul mit dem Aqua Monaco Tonic

Nosing und Verkostung des Gin Sul

In der Nase nehme ich direkt ein herbes Kräuteraroma war. Die herbe Note kommt von der Zistrose. Hierfür habe ich eine Gegenprobe mit einem offenen Zistrosen-Tee gemacht. Der Wacholder bleibt eher im Hintergrund, ebenso die Zitrusnote.

Die Kräuter bestimmen auch den Geschmack. In der Verkostung meinen wir den Rosmarin deutlich zu spüren. Im Mund nehme ich das vorher Herbe eher als würzig wahr. Mit 43% ist der Gin Sul eher ein milder Gin, der erste Schluck zieht jedoch stark durch. Er ist zuerst relativ scharf. Am Gaumen verfliegt die Schärfe jedoch schnell, auf der Zunge hält sie sich etwas länger.

Jörg erkennt eine leichte Süße und auch blumige Noten. Das entgeht mir. Für mich ist der Gin Sul würzig, herb, fast etwas harzig – eigentlich das Gegenteil von süß. Aber, das belegen die 28 Days of Gin, die Geschmäcker sind nicht nur unterschiedlich, sondern auch Tagesform abhängig.

Video-Verkostung: Jörg und Antonio probieren mit Karl den Gin Sul

Fazit des Gin Sul

Auf den Gin Sul hatte ich mich schon gefreut. Bei einem Gin Tasting hatte ich ihn schon mal probiert, an dem Tag hatte ich jedoch einige Gins verkostet, daher wusste ich nur noch, dass ich ihn mochte. Ich mag das würzige und herbe Aroma und mir gefällt einfach auch die Flasche. Im Mercure Hotel habe ich beispielsweise gesehen, die befüllen leere Gin-Sul-Flaschen mit Essig und Öl – sieht auf den Tischen im Restaurant super aus.

Als Tonic empfiehlt sich ein zurückhaltendes Indian Tonic, Fentimans, Goldberg, Monaco oder ein Indi. Als Garnitur eine dicke Zitronenzeste, die über dem Glas ausgerungen wird und ein Rosmarinzweig – beides hebt noch die Botanicals.

Mein Favorit ist aber der Gin Sul mit dem Le Tribute Tonic. Das ist geschmacklich genial. Damit widerspreche ich mir zwar, weil das Le Tribut ist kein zurückhaltendes Tonic, aber es harmoniert perfekt mit dem Gin Sul und seinen Zutaten.

Der Gin Sul mit Le Tribute und Indi Tonic – beides eine gute Wahl.

Der Gin Sul mit Le Tribute und Indi Tonic – beides eine gute Wahl.

Morgen geht es in den Endspurt der #28daysofblogging und meinen 28DaysOfGin, mit einer Trilogie. Seid gespannt. 😉

Gin Sul
43%
Preis: ca. 35 Euro (0,5l)
Hersteller: Altonaer Spirituosen Manufaktur (seit 2013)
Gin Sul auf Facebook

Disclaimer: Von der Altonaer Spirituosen Manufaktur wurde mir eine Gin-Sul-Flasche zur Verkostung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Auf den Test und meine Meinung hat dies natürlich keinen Einfluss.