Was schenkt man seinem Schwiegervater zum Geburtstag, zu Weihnachten oder zu welchem Anlass auch immer? Eine mehr als schwierige Frage. Sollte er einem guten Tropfen nicht abgeneigt sein, dann habe ich hier einige flüssige Geschenkideen. Die funktionieren natürlich auch beim Papa, der trinkfesten Mama und Schwiegermutter sowie bei guten Freunden.
Auch wenn der Schwiegervater (oder der Papa) immer meint, »ich brauch nix«, sucht Ihr vielleicht ja trotzdem ein Geschenk. Wer hört schon auf das, was die Eltern sagen… 😉 Wenn die Papas, wie auch die Mamas oder sehr gute Freunde, einem guten Tropfen nicht abgeneigt sein, hätte ich hier einige Ideen für Euch.
Zuerst kommt es darauf an, was trinken die Damen und Herren bzw. wie aufgeschlossen sind sie. Bei Bayern und Münchner gehe ich davon aus, dass mindestens ein guter Edelbrand in der Hausbar zu finden sein wird. Bei den Edelbränden sind wir hierzulande gut aufgestellt. Schnäpse von Gierer, Lantenhammer oder Ziegler kann man eigentlich unbesehen kaufen.
Edelbrände: Fassbind Vieille Barriques & L‘ Heritage de Bois Poire Williams
Vor kurzem durfte ich die Vieille Barriques-Serie von Fassbind aus der Schweiz verkosten. Mein Favorit war die der *, wie Ihr hier in meinem Bericht über den Vieille Prune lesen könnt. Ein edler Tropfen, der fruchtig nach Pflaume schmeckt, sich wie ein Likör trinkt und nur im Abgang ganz leicht brennt. Zudem sieht die Flasche eher nach einem Wein aus und nicht nach Schnaps. Preis: 40 bis 50 Euro.
Tipp Nummer 2, ebenfalls von Fassbind, wäre der L‘ Heritage de Bois Poire Williams. Ein sensationeller »Willi« in limitierter Auflage. Nach der Destillation reift er noch zwölf Monate in Fässern aus Birnbaumholz. Ein sehr exklusiver Edelbrand, für den Ihr mit 70 bis 80 Euro rechnen müsst. Ich durfte ihn bei einem Tasting im Vogelwildes München probieren und ich dachte mir spontan »wow, das perfekte Schwiegervatergeschenk«. Letztendlich wurde damit die Idee zu diesem Beitrag geboren.
Gin: Die Auswahl ist riesig
Trinkt der Papa Gin und Gin Tonic, habt Ihr eigentlich leichtes Spiel. Hier habt Ihr eher die Qual der Wahl, weil es so viele gute und sehr gute Gin-Sorten gibt. Ihr solltet zumindest grob wissen, was Euer Schwiegervater so bevorzugt: Das heißt, einen eher lieblich runden Gin, einen fruchtigen oder – so wie ich – lieber eine Wachholderbombe. Gut wäre auch zu wissen, welche Sorten er schon hat. Dann könnte man noch nach München, Bayern, Deutschland oder was Gutes aus aller Welt sortieren.
Allein aus München sind der * (ca. 25 Euro), der * (ca. 36 Euro) aus Pasing sowie der Elf58 (ca. 36 Euro) aus der Distillers Bar in München Schwabing zu nennen. Über den The Duke habe ich hier ausführlich geschrieben. Damit macht man nichts falsch, ist aber auch nichts Neues mehr. Der Feel ist schon rund und falls dies Argument ist, vegan. Der Elf58 wird in Schwabing in Handarbeit destilliert und ist mit 58 Prozent Alkoholgehalt ein richtiger Kracher. Was aus meiner Sicht auch immer geht, sind der ausgewogene Friedrichs Dry Gin, der Stauffenberg Dry Gin als Wacholderbombe, oder der etwas fruchtigere *.
Ansonsten wären meine Top 3:
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Der * ist geschmacklich mein Favorit. Ich mag auch alle anderen Gins, aber der Brooklyn schmeckt mir um einen winzigen Tick noch besser. Er ist wachholdrig, gehaltvoll und im Mund sehr rund. Hinzukommt die schwere Flasche, in ihrem einzigartigen Design. Mit seinen 40% ist er auch nicht ganz so rass, wie einige andere. Für einen Gin fast schon leicht. Also fast halt… Der Preis ist mit ca. 45 Euro durchaus gehoben.
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*, den kennen die Papas bestimmt noch nicht. Zu den üblichen Gin-Ingredienzien kommen noch sechs japanische Botanicals wie Kirschblüte und Kirschblatt, Sencha-Grüntee, Gyokuro-Tee, Sansho-Pfeffer und aus der Schale der Yuzufrucht wird zudem noch eine Zitrusnote gewonnen. Der Roku schmeckt ausbalanciert, sehr fein und hat mit 25 bis 35 Euro ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Außerdem finde ich, macht die sechseckige Flasche echt was her.
- *, erinnert ein wenig an Urlaub, mit seinen mediterranen Botanicals wie Oliven, Thymian, Basilikum und Rosmarin. Der Spanier hat in den letzten Jahren, zu recht, einige Preise abgeräumt. Auch der Gin Mare ist wunderbar ausbalanciert und überzeugt mit einem feinen Aroma. Für Gin-Tonics empfiehlt sich das Fever-Tree Mediterranean Tonic Water.
Whisky für den Schwiegervater
Beim Whisky bin ich mit meinen Empfehlungen fast etwas vorsichtig, weil da ist viel »Glaube« mit dabei. Ich kenne Liebhaber, die trinken ausschließlich irischen Whisky, andere nur schottischen. Einen amerikanischen Bourbon kann man trinken – wenn es nichts anderes gibt. Nein, nur Spaß. Aber auch hier: Die einen schwören drauf, andere behaupten der amerikanische Whiskey schmeckt nach Klebstoff.
Für Whisky-Kenner ist der heimische Slyrs vom Schliersee eher etwas für Einsteiger. Wobei, wenn Ihr etwas ganz Besonderes verschenken wollt, versucht einen * zu bekommen. Dieser Whisky wird aus Gerste und Wasser aus Sylt bei Slyrs destilliert und dann in kleinen Holzfässern auf einem Kutter im Hafen von List gelagert. Die Seeluft und die ständige Wellenbewegung sollen für ein einzigartiges Aroma sorgen. Die Auflage ist limitiert, daher kostet eine Flasche rund 80 Euro, bei Amazon sogar 139 Euro. Heute Mittag gab es im Vogelwildes München in der Sattlerstraße zwei Flaschen und ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass eine bereits weg ist.
Ich werde die Auswahl regelmäßig pflegen und weiter verfeinern. Ein paar Tipps habe ich noch auf Lager.
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