Mit keltischen Botanicals, Vogelbeere und kleinen roten Äpfeln wird der Caorunn vierfach destilliert. Ein milder Schotte mit einer angenehmen Schärfe, schnörkellos, rund und trocken. Ein Gin, der vor allem mit einem Holunder-Tonic sowie mit Apfelsaft harmoniert.

Aus Schottland kommt der Caorunn {ka-roon} am Tag 12 meiner #28DaysOfGin. Genauer gesagt aus Speyside. Die jahrhundertealte Brennerei Balmenach Destillery ist bekannt für Single Malt Whiskys und bringt seit 2008 auch einen Small Batch Gin heraus. Caorunn heißt im gälischen Vogelbeere und dementsprechend ist dies, neben einigen Heilkräutern, auch die spezielle Zutat.

Weil es gerade schneit, während ich diese Zeilen verfasse, der Caorunn passt – pur – vom Geschmack und vor allem aufgrund seiner Herkunft, zu so einem grauen eher ungemütlichen Tag. Damit Ihr aber keine falsche Vorstellung bekommt, nehme ich vorweg: Als Caorunn Apple Tonic wechselt man von den regnerischen Highlands, direkt in den grünen Cottage-Garten.

Zusammensetzung und Botanicals des Caorunn

Die Grundbestandteile des Caorunn bilden ein reines Weizendestillat, schottisches (Berg-)wasser und handverlesene regionalen Botanicals. Neben den typischen Botanicals wie Wachholder oder Angelikawurzel und Koriander sowie Kassien-Rinde, Orangen- und Zitronen-Schalen, sind es vor allem fünf traditionelle keltische Zutaten, wie Coul Blush (kleine rote Äpfel), Gagelstrauch (Myrte), Heidekraut, Löwenzahn und Vogelbeere die für das Aroma zuständig sind. Destilliert wird ausschließlich vierfach in Kupferbrennblasen und zu kleinen Partien von jeweils 1.000 Litern.

Videoverkostung: Andrea & Karl probieren mit Philipp den Caorunn

Nosing und Verkostung des Caorunn

Nosing: Ich erschnüffle eine dezente Wacholdernote und ein blumiges-zitrus Aroma, dass ich den Äpfeln zuschreiben würde. Zudem ist er in der Nase mild, ohne Alkohol-Noten.

Im Mund geht es direkt so weiter: Er brennt nur ganz leicht, der Gin Mare war für mich etwas schärfer. Ich empfinde ihn als trocken mit einer ausbalancierten Note. Die Kollegen von Eye of Spirits bezeichnen ihn als »rauen und schnörkellosen Gin«. Rau trifft es ganz gut. Wobei ich zwischen diesen pfeffrigen und erdigen Noten auch eine gewisse Fruchtigkeit erkenne.

Fazit Caorunn

Mit circa 28 Euro bietet der Caorunn ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Es ist durchaus müßig darüber zu diskutieren, ob mancher Gin den vergleichsweise hohen Preis wert ist. Mit dem Schotten erhaltet Ihr aber einen guten, schnörkellosen Gin, der sich ideal zum mixen eignet. Zum Caorunn passt zum Beispiel alles, was mit Apfel zu tun hat, wie ein Apple Tonic, wie wir ihn schon mit dem Friedrichs Gin vorgestellt haben. Ich mag auch die Flasche. Vom Hals abwärts wird sie zum Boden hin fünfeckig. Sie liegt schwer in der Hand (zumindest im vollen Zustand) und hat einen schönen, großen Korken.

Caorunn-Botschafter Philipp Kittler von Reidemeister & Ulrichs empfiehlt als Tonic ein Schweppes Pink Pepper oder ein Holunder-Tonic. Der Holunder harmoniert gut mit dem Apfel im Gin.

Auf der Caorunn-Webseite gefällt mir beispielsweise der Caorunn Apple Twist:
5cl Caorunn Gin
10cl frischer gepresster Apfelsaft oder einfach einen sehr guten Apfelsaft
20cl Fentimans Tonic

Einfach kaltrühren, in ein gekühltes Glas abseien und mit Apfel- und Zitronenscheiben dekorieren. Prost! 😉

Caorunn
41,8%
ca. 28 Euro
Hersteller: Balmenach Destillery
Caorunn auf Facebook
Disclaimer: Philipp Kittler hat mir in seiner Eigenschaft als Sales Representative von Reidemeister & Ulrichs eine Flasche Caorunn zur Verkostung mitgebracht. Und da haben wir ihn direkt vor die Kamera »verhaftet«. Wie schon beim Momentum, sehe ich das nicht als Werbung, sondern einfach als Chance, mehr Informationen aus erster Hand zu erhalten. Vielen Dank dafür. Auf den Test und meine Meinung hat dies natürlich keinen Einfluss.