Aus Hessen von der Burg Hohenstein kommt der Billy Bones Gin. Ein London Dry mit ein paar besonderen Zutaten wie Zitronengras und Kakaobohnen. Unverkennbar ist aber der Pfeffer, der dem Gin eine gewisse Schärfe mitgibt. Spannend ist natürlich auch die schwarze Flasche mit Totenkopfemblem. Unser Perfect-Serve: GT mit Cold Brew Coffee.
Der Billy Bones Gin kommt aus Hessen und ist bereits optisch ein Hingucker: Der London Dry kommt in einer mattschwarzen Flasche (foliert) mit einem Totenkopf mit Melone. Ein markantes, aber auch puristisches Design. Ich denke da unweigerlich an Piraten, auch weil Billy Bones eine Figur aus »Die Schatzinsel« und der TV-Serie »Black Sails« ist. Kreiert hat ihn Andreas Zeh, der wie man hört, gerne Gin trinkt, ihm aber noch der »Eine« gefehlt hat und deshalb selbst zur Tat Schritt. Die Melone ist wohl auch sein Markenzeichen.
Über die Herstellung geben die Macher nicht allzu viel Preis. Bei Gintlemen ist zu lesen, dass ein mehrfaches und langsames Destillationsverfahren angewandt wird, um die Aromen schonend aus den Botanicals zu lösen. Zucker und künstliches Zusätze kommen nicht in den Billy Bones Gin.
Zu den bekannten Botanicals gehören (natürlich) Wacholder, Brombeeren, Johannisbeere, Zimtblüte, Zitronengras sowie Szechuanpfeffer, Kakaobohnen und einige weitere mediterrane Kräuter.
Test: Nosing und Verkostung des Billy Bones Gin
Im Nosing dominiert im Billy Bones für mich eindeutig der Pfeffer. Man merkt natürlich, dass man einen London Dry in der Hand hält. Das heißt, auch der Wacholder schwingt mit, gepaart mit einer kräutrigen Note. Einige andere Tester erkennen ein frisches Zitrusaroma, Beeren oder auch die Kakaobohne – mir bleibt das verborgen.
Auch pur behält der Billy Bones Gin seine pfeffrige Schärfe. Die 50 Prozent Alkoholgehalt schlagen allerdings weniger durch. Mit einem Eiswürfel kommt dann auch der Wacholder besser durch. Er bleibt pfeffrig, ist aber nicht mehr so scharf.
Als Gin Tonic mit Fever-Tree Indian kommt bei mir tatsächlich auch, leicht dezent, die Kakaobohne am Gaumen an. Die Vorgabe ist im Prinzip ein leichtes Tonic. In Kombination mit dem Fever-Tree Mediterranean kommt der etwas fruchtiger und lieblicher rüber. Bei mir bleibt aber der Pfeffer immer mit im Vordergrund und hält sich auch im Nachgang.
Video-Verkostung: Andrea und Karl probieren Billy Bones
Fazit Billy Bones: Für flexible Genießer
Der Billy Bones Gin polarisiert, ohne Frage. Die ganze Fraktion der MOM– und Brockmans-Liebhaber ist in der Regel schon mal raus. Der Hessische Pfeffergin ist eher etwas für flexible Genießer, die gerne mal dies oder das ausprobieren und in ihrer Trinkgewohnheit nicht festgefahren sind.
Ich mag den Billy, diese extreme Pfeffernote ist mal was ganz anderes. Ich kann mir vorstellen, dass er auch ein guter »Koch-Gin« ist. Wenn es wieder in Gin gebeizten Lachs gibt, werde ich auf jeden Fall ein Stück davon mit dem Billy Bones einlegen.
Wenn man will, könnte man am Preis mäkeln. Ein hochwertiges Small-Batch-Produkt, welches vor allem in Handarbeit hergestellt wird, kostet einfach etwas mehr. Rund 40 Euro für eine 0,5-Liter-Flasche ist, angesichts der vielen hochwertigen Konkurrenzprodukte, allerdings schon auch ein wenig grenzwertig.
Als Tonic passen ein gutes Indian, wie auch ein Mediterranean. Das Fever-Tree Aromatic soll ebenfalls gut passen. Das konnte ich noch nicht probieren.
Der Perfect-Serve von Andrea und mir ist ein Gin Tonic mit Cold Brew Coffee. Verhältnis: Cafe und Gin zu circa gleichen Teilen und mit der doppelten bis dreifachen Menge an Tonic aufgießen.
Billy Bones
50%
Preis: ca. 40 Euro
Hersteller: Andreas Zeh, Mr. Bones Distillers
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Hinweis: Vom Billy Bones habe ich direkt vom Hersteller eine Rezensionsflasche erhalten. Vielen Dank dafür. Auf den Test und meine Meinung hat dies aber keinen Einfluss.