Der Brooklyn Gin kommt aus einer kleinen New Yorker Manufaktur. Optisch präsentiert er sich erhaben in einer schönen und schweren Flasche. Im Inneren basiert er auf Mais-Alkohol und von den elf Botanicals entfallen fünf auf Zitrusfrüchte. Er schmeckt leicht, aromatisch-frisch und sehr rund. Der Brooklyn darf in keiner Gin-Bar fehlen.
Um es gleich vorweg zu nehmen, Tag 20 der #28DaysOfGin bringt uns zu einem meiner persönlichen Favoriten: dem Brooklyn Gin. Schaut Euch diese Flasche an. Falls sie Euch gefällt, kaufen, genießen – Boom, Bang, mehr müsst Ihr vorab nicht wissen.
Für alle, die sich nun denken, »was schreibt der Kerl da?«, folgt hier die ausführlichere Fassung. 😉
Zusammensetzung und Botanicals des Brooklyn
Zunächst ist zu sagen, der Brooklyn ist ein Amerikaner – aus dem gleichnamigen New Yorker Stadtteil – und weil die Amis gerne vieles anders angehen, verwenden sie einen Mais-Alkohol, in dem die Botanicals mazeriert und anschließend ein zweites Mal destilliert werden. Der Mais wird lokal angebaut und wie man mir versichert, kommen auch die restlichen Zutaten fast alle aus der Region.
Aus elf Botanicals gewinnt Hersteller Brooklyn Craft Works dieses spezielle Aroma und den Geschmack. Der Wacholder wird per Hand aufgebrochen und mit fünf verschiedenen Zitrusschalen vermengt. Im Einzelnen sind dies Eureka-Zitrone, persische und mexikanische Zitrone, Kumquat und Navelorange. Hinzukommen Angelikawurzel, Lavendel, Kakaobohnen, Koriander sowie Veilchenwurzel.
Nosing und Verkostung des Brooklyn Gin
Nosing: Bei mir dominieren die Zitrusnoten. Im Video sage ich noch, dass ich keinen Wacholderduft wahrnehme, jetzt, wenn ich so während des Schreibens an meinem Glas schnüffle, rieche ich hintergründig etwas Wacholder zusammen mit dem Koriander.
Im Mund tritt bei mir auch ein feines Zitrusaroma in den Vordergrund. Der Brooklyn schmeckt mild, leicht, frisch ohne Schärfe. Als fruchtig, wie zum Beispiel den Le Tribute, würde ich ihn nicht bezeichnen, trotzdem hat er durch die Zitrusschalen natürlich etwas Fruchtiges an sich. Es schwingt auch eine leichte Süße mit. Im Internet wird darüber spekuliert, ob zusätzlich gesüßt wird. Andrea meint, die Süße käme vom Mais.
Video-Verkostung: Andrea und Jörg probieren mit Karl den Brooklyn Gin
Fazit des Brooklyn Gin
Der Brooklyn Gin ist ein feines, rundes Tröpfchen, dass sich auch wunderbar pur trinken lässt, etwas Eis und eine Zitruszeste, mehr braucht es gar nicht. Als Tonic passt beispielsweise ein Fentimans.
Hervorzuheben ist die blaugrüne Flasche: Mich erinnert sie an einen (sehr) große Parfum Flakon. Die Kupferplakette und der schwere Stöpsel runden das Bild ab.
Wie eingangs erwähnt, ist der Brooklyn ist einer meiner Favoriten, wobei er mittlerweile schon Konkurrenz bekommt. Fakt ist aber, eine Gin-Bar ohne Brooklyns ist keine Gin-Bar. Punkt!
Brooklyn Gin
40%
Preis: ca. 45-55 Euro (70cl)
Hersteller: Brooklyn Craft Works
Brooklyn auf Facebook
Disclaimer: Von Urban Drinks wurde mir zur Verkostung eine Brooklyn-Flasche zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Auf den Test und meine Meinung hat dies natürlich keinen Einfluss. Ich mochte ihn schon vorher… 😊
Das ist jetzt einer deiner Favoriten! Brooklyn mag ich auch – also den Stadtteil. 😉 Kommt am letzten Tag von #28daysofgin eigentlich dein Lieblingsgin?
Lass Dich überraschen… 🙂
Lieber Karl,
Eine Frage, die in eine ganz andere Richtung geht: Was genau passiert beim Destillieren? Werden dabei Giftstoffe und Chemikalien „weggeschwemmt“? Das passiert nämlich beim Fermentieren des Gemüses: Es wird alles so sauer, dass die Chemikalien einfach absterben.
Viele Grüße, Izabella
Liebe Izabella,
jessas, jetzt stellst Du mich aber auf die Probe. 😉
Bei der Gin-Herstellung würde ich vereinfacht sagen, soll bei der Destillation das Wasser, vom mit Botanicals versetzten, Alkohol getrennt werden.
Das Wasser wird eliminiert und übrig bleibt ein hochprozentiger Gin. Je häufiger man destilliert, desto „toller“ wird das Ergebnis.
Der Gin hat dann aber ca. 96% Vol. und damit man in Trinken kann, wird er mit Wasser auf die gewünschte Trinkstärke gebracht.
Ob bei diesem Prozess auch Giftstoffe und Chemikalien weggeschwemmt werden, vermag ich nicht zu sagen.
Ohne, dass ich im Detail Bescheid wüsste, würde ich sagen, nein.
Zuerst wird mazeriert. D.h., die Botanicals in Alkohol eingelegt, damit sich die Geschmacksstoffe lösen.
Sollte sich da unerwünschte Stoffe mit einschleichen, macht der hochprozentige Alkohol die dann vermutlich platt.
Jörg, was meinst Du?
Liebe Grüße
Karl