Den Stanglwirt erreicht man von München aus mit dem Auto in knapp eineinhalb Stunden. Unter der Woche bietet der Promitreff durchaus preislich erschwingliche Arrangements. Da darf man sich dann auch wie ein kleiner Star fühlen. Eine klare Empfehlung ist dabei das Gourmet-Abendessen, ein 6-Gänge-Menü plus Salat, Käse, Eis und Früchten.

Gourmet-Abendessen im StanglwirtHeute möchte ich wieder etwas aus der Rubrik »unterwegs« bzw. Auswärtsspeisen vorstellen. Diesmal geht es nach Österreich zum Stanglwirt in Going am wilden Kaiser. Wir haben uns ein paar Relax- und Wellness-Tage gegönnt. Genauer gesagt das Romantik-Arrangement. Genaueres werde ich an anderer Stelle zusammenfassen. Darin enthalten ist jedenfalls ein Gourmet-Abendessen für zwei im Hotelrestaurant. Zur Sicherheit habe ich meinen Fotoapparat mitgenommen und eigentlich war mir gleich klar, da muss ein Bericht folgen. 😉

Das Dinner ist, ich sag mal, ein 6-Gänge-Menü plus Salat-, Käse- und Früchte-Buffet. Das heißt, wer will holt sich erstmal einen Salat mit hausgemachten Dressings und wer nach den sechs servierten Gängen noch Platz hat, bedient sich am Käse-Buffet und/oder lässt sich ein paar frische Früchte schmecken. Ich sage nur Erdbeeren mit Eis! Ein kleines Eis-Buffet gibt es nämlich auch noch. Es wird keine »schwere Küche« serviert, aber wer danach nicht pappsatt ist, dem ist nicht zu helfen…

Bei uns war das Menü im Arrangement mit dabei, ansonsten kostet es 50 Euro pro Person. Um es vorweg zu nehmen, es hat uns so gut geschmeckt, dass wir diese Völlerei am nächsten Tag gleich noch einmal über uns haben ergehen lassen. Erwähnenswert: Eine 1,5-Liter-Karaffe Wasser (Kaiserwasser) kostet nur zwei Euro! Davon spendet die Familie Hauser sogar noch etwas an die Karl-Heinz-Böhm-Stiftung.

Stanglwirt-Dinner: 6-Gänge-Menü plus Salat, Käse, Eis und Früchten

Los ging es für uns mit einem kleinen gemischten Salat mit hausgemachtem Balsamico-Dressing. Mein Tipp: Auch wenn es schwer fällt, weniger ist mehr, damit noch Platz für den Nachtisch bleibt.

Gang Nr. 1, eine Kugel Thunfisch-Tatar. Hat meiner Frau sehr gut geschmeckt, beide Portionen. Thunfisch gehört zu den wenigen Speisen, die so gar nicht das meinige sind. Danach gab es für mich eine Geflügelconsomme mit Kräuter Nockerl und eine Knoblauchcremesuppe für meine Frau. Die Suppe war gut, aber die Consomme war eine »Schau«. Da war richtig Geschmack drin.

Auf Gang Nr. 3 hatte ich mich fast am meisten gefreut: Jakobsmuschel mit Kumquat-Granatapfel-Chutney und Minzpesto. Meine Frau war davon jetzt nicht so begeistert. Ich fand die Jakobsmuschel gut, die war genau auf den Punkt zubereitet. Das Chutney war geschmacklich kein Highlight und das Minzpesto hat für uns eigentlich gar nicht gepasst.

Dafür war das Feigen-Rhabarber Sorbet als weiterer Zwischengang das eigentliche Highlight des Abends. Da hätten wir gerne mehr davon gehabt. Da ich kein Rhabarber-Fan bin, will das bei mir etwas heißen. Aber diese Kombination war sensationell gut zubereitet.

Als Hauptgang haben wir beide das gebratene Steinbutt-Filet mit Erdäpfel-Gurkenragout und Tomate gewählt. Der Fisch war schön zart und weich, aber mit genügend Biss. Das Erdäpfel-Gurkenragout bestand aus kleinen Kartoffelwürfelchen mit etwas Gurke. Schmeckte gut, ich hätte natürlich gerne mehr davon gehabt.

Zum Nachtisch gab es Schoko Tarte mit Kokos Espuma und Heidelbeer Panna Cotta. Die Tarte kam schön angerichtet mit Feige und einer Erdbeere. War gut, aber die Panna Cotta noch besser.

Obwohl wir unseren Sättigungsgrad nun schon mehr oder weniger erreicht hatten, gönnten wir uns noch ein Eis und auch das Käse-Buffet wollten wir nicht ungenutzt lassen. Gut, wer mich näher kennt, wird sagen: »Der Karl trinkt doch seine Nachspeise normalerweise…«. Ein Digestiv durfte natürlich nicht fehlen. Anstelle eines Schnäpschens wählte ich einen Dessertwein, eine 2012er Beerenauslese vom Weingut Karcher. Ein sehr feines Tröpfchen.

Insgesamt hatten wir einen sehr gelungen Abend, mit einer feinen Küche, bei Kerzenschein in einem stilvollen Ambiente. Für meine Fotos hätte ich gerne mehr Licht gehabt, daher haben alle einen Gelbstich. Ich hoffe Ihr seht es mir nach. Der Service war nicht ganz perfekt. Normalerweise würde ich nicht näher darauf eingehen, aber bei einem »First-Class-Dinner« würde ich gerne zuerst den Aperitif und dann den Weißwein serviert bekommen und nicht beides gleichzeitig. Aber dies hat den Abend nicht geschmälert und die Kellner waren alle sehr freundlich und aufmerksam.

Bio- und Wellnessresort Stanglwirt
Kaiserweg 1, A-6353 Going/Tirol
Tel. +43-5358-2000
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