Zu seinem Geburtstag wurde unser Christoph zu einer der größten Legenden der deutschen Gastronomieszene ausgeführt: Er durfte ein Gourmetmenü in der Residenz Heinz Winkler genießen. Wie sehr es ihm gefallen hat, lest Ihr in jeder Zeile.

Viele Münchner kennen Heinz Winkler natürlich aus seiner Zeit im Tantris (1978-1991). Er folgte damals dem nicht weniger legendären Eckart Witzigmann nach und erkochte 1981 drei Michelin-Sterne für den Münchner Gourmettempel. Zehn Jahre hielt Winkler diese höchstmögliche Auszeichnung, bevor er sich den Traum vom eigenen Restaurant (samt Hotel) mit der seitdem bestehenden Residenz Heinz Winkler im Chiemgau erfüllte. Durchgängig ist das Restaurant unter seiner Führung mit zwei oder drei Michelin-Sternen ausgezeichnet worden (aktuell: zwei Sterne). Auch mit mittlerweile über 70 Jahren steht der Meister hier noch täglich am Herd und begeistert seine Gäste mit Kompositionen aus seiner Cuisine Vitale auf absolutem Spitzenniveau.

Das Fünf-Sterne-Hotel samt Spa-Bereich ist sehr komfortabel eingerichtet, sehr gepflegt und entführt einen gewissermaßen in eine andere, wunderschöne Welt.

Residenz Heinz Winkler: Fischgerichte zum Start

In die Welt der Spitzengastronomie tauchten wir dann schließlich auch ein. Zwei Grüße aus der Küche wurden uns von der sehr freundlichen Servicekraft serviert. Zuerst durften wir eine köstliche, erdig-intensive Steinpilzessenz kosten, im Anschluss gab es ein schön anzusehendes und nicht minder köstliches Dreierlei auf Löffeln. Süffig-intensive Kreationen mit Lachs, Garnele, Curry und einer gebackenen Gemüsepraline stimmten uns auf das Festmahl ein.

Eine frische, leichte Komposition aus Thunfisch, Avocado und Soja machte dann den Anfang des eigentlichen Menüs. Der feine Eigengeschmack des rohen, qualitativ extrem hochwertigen Fisches wurde von der üppigen Avocado toll gestützt. Soja in unterschiedlichen Texturen gab eine salzige, passende Würze in das hervorragende Gericht – ein toller Start. Der nächste Gang toppte das aber meines Erachtens sogar noch. Heinz Winkler ist ja unter anderem für seine exzellenten Saucen berühmt – hier kam die erste. Die Jakobsmuschel in Kapern-Rosinensauce war unvergesslich gut. Die feine Muschel, ein cremiges Püree und die delikate helle Soße mit einer so wundervoll pointierten Säure war ein absolutes Gedicht, ein wunderschönes Erlebnis puren Wohlgeschmacks.

Steinbutt und Wild auf absolutem Referenzniveau

Mein liebster Gang des Abends sollte nun folgen und wieder ging es um das Thema Fisch, wieder um ein wunderbares Säurespiel. Die Kombination aus gebratenem Steinbutt, Gurke und Buttermilch war eine Sensation. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen so guten, intensiven, festfleischigen Steinbutt gegessen zu haben, umspielt von der dezenten Säure der Buttermilch, ergänzt durch frische Noten von Gurke und Dill – absolute Weltklasse, ein Hochgenuss.

Nach einem feinen Löffelintermezzo folgte dann der Fleisch-Hauptgang, ein heimischer Rehrücken mit Sellerie und Wacholdersauce. Letztgenannte war natürlich wieder ein absolutes Monument – eine wirklich große Sauce, meines Erachtens übrigens richtig klassisch mit Leber abgeschmeckt. Hinzu kam ein tolles, aromatisches Stück Fleisch mit passender Kruste, das vom gut gegarten Sellerie mit dessen Erdigkeit bestens begleitet wurde. Ein feiner Gang!

Es folgte dann noch Winklers berühmter Käsegang, bestehend aus Radicchio mit Fourme d’Ambert. Auch wenn ich mich mit Edelschimmelkäse immer noch schwertue, konnte ich den Gang verstehen und ihm auch Genussmomente abgewinnen. Herb aber fein.

Ein doppelt süßer Abschluss

Kreativ, fruchtig und erfrischend leicht rundeten großartige Kompositionen von karamellisierter weißer Opalys-Schokolade mit Himbeeren sowie von Ghana-Ananas mit Kokosschaum und Passionsfrucht und ganz zum Schluss dann auch richtig tolle Petit fours einen denkwürdigen Abend ab. Denkwürdig waren übrigens auch der sehr herzliche Service und die uns vorgestellten, sehr passenden und feinen Weine.

Der Abend war wirklich großartig, einige Gerichte sind unter den absolut besten Tellern meines Lebens anzusiedeln. Heinz Winkler ist ein wirklich großer Koch, bei dem man unbedingt einmal gewesen sein sollte. Der Chef höchstpersönlich zeigt sich übrigens auch regelmäßig in den Speisesälen und steht auch gerne für ein nettes Gespräch zur Verfügung. Ein toller Gastgeber eben.

Und die Preise? Kenne ich nicht…

Zur preislichen Gestaltung kann ich tatsächlich nichts beitragen – das Arrangement war ein Geschenk meiner Freundin zum 30. Geburtstag. Geht man aber von der üblichen Preisgestaltung in Häusern dieser Klasse aus, kann ich nur sagen: Das ist es absolut wert – man wird von einem der ganz Großen legendär verköstigt.

Auf der Webseite ist ein 5-Gang-Menü für 175 Euro pro Person ausgeschrieben. Die passende Weinbegleitung wird für 85 Euro kredenzt. Für Acht Gänge müssen ab 205 Euro veranschlagt werden.

Residenz Heinz Winkler
Kirchplatz 1
83229 Aschau im Chiemgau
Reservierungen unter
E-Mail: info@residenz-heinz-winkler.de
Tel. +49 8052 1799 0