Alfons Schuhbecks Fine dining im Boettners hat eine Nachfolgerin: im Goldig geht es nun mit einer kleinen, aber feinen italienischen Karte weiter. Das Goldig wird von Irene Scopel und Lisa Strauss geleitet, die vorher, fast nebenan, das Kleine Kameel leiteten. Im Fine dining gehörten wir seinerzeit zu den ersten zahlenden Gästen.

Schade ist es schon, dass sich das Schuhbecks Fine dining im Boettners nicht nachhaltig etablieren konnte. Ich war leider nur ein Mal in diesem Feinschmeckertempel. Für mich war das Fine dining schon sehr exklusiv und eben auch hochpreisig. Das leistet man sich nicht so oft.

Kleine Randnotiz: Wir gehörten damals mit zu den ersten zahlenden Gästen. Ich hatte meine beiden speicherguide.de-Kollegen extra dort hin gelotst, eben auch, weil ich einer der ersten sein wollte, die über das Fine dining berichteten. Das ging auch super auf, zumal Schubecks Social-Media-Team meinen Beitrag fleißig geteilt hat und sogar mit einer Facebook-Werbung bedacht hatte. Das hat Gut Essen in München damals richtigen gepusht. Nachträglich noch, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Auf die gute Schuhbeck-Küche müssen wir natürlich nicht verzichten, Schuhbecks Orlando und Schuhbecks Südtiroler Stuben blieben natürlich. Und im Prinzip schadet es nicht, wenn es mit dem Goldig von Irene Scopel und Lisa Strauss eine bezahlbarerer Alternative Am Platzl gibt. 😉

[Erstveröffentlichung 28. Dezember 2016]  München hat einen neuen Gourmettempel: Schuhbecks Fine dining im Boettners. Die Schubeck-Gastronomie erhält damit ein neues Luxuslabel. Eröffnet hat das Fine dining am 27. Dezember (abends). Wir waren am 28. zusammen mit zwei Damen am Nachbartisch mittags die ersten richtigen Gäste. Das hat der Alfons Schuhbeck uns gegenüber auch so bestätigt, zumindest habe ich ihn so verstanden. Das Eröffnungsdinner war sicher nur für geladene Gäste.

Wir, das heißt, meine beiden Kollegen Claudia und Engelbert von speicherguide.de, haben die Gelegenheit genutzt und unser Jahresendmeeting in das neue Restaurant am Platzl verlegt. Meine beiden Mitstreiter wissen gutes Essen zu schätzen, trotzdem bedanke ich mich an dieser Stelle, dass sie meinem Vorschlag so bereitwillig gefolgt sind. War ja für mich nicht ganz uneigennützig…

Das speicherguide.de-Team beim feinen dinieren...

Gourmet-Restaurant in entspannter Atmosphäre

Das neue Feinschmecker-Restaurant bietet insgesamt 35 Plätze und teilt sich links und rechts vom Eingang in zwei Räumlichkeiten. Einen Tag nach der Eröffnung riecht man sogar noch die Farbe. Der Meister war persönlich anwesend und noch mit Handwerkern zu Gange sowie mit einem Fotografen, gab ein Interview, führte Freunde durch die Küche und schaute auch bei uns nach dem Rechten.

Am ersten regulären Tag nach der Eröffnung wurde Alfons Schubeck noch ins rechte Licht gerückt

Vom Konzept her ist das Fine dining etwas für alle, die gerne auf Sterneniveau speisen, aber eben auch in einer entspannten Atmosphäre, ohne der sonst zum Teil üblichen Steifheit. Da können wir nun fast wenig dazu sagen, da nur zwei Tische besetzt waren. Daher hatten unsere beiden sehr freundlichen und gut gelaunten Kellner leichtes Spiel.

Gut essen im Schuhbecks Fine dining

Unsere Wahl fiel auf das 4-Gang-Menü (98 Euro) – eine gute Wahl. Für 3 Gänge werden 83 Euro aufgerufen, für 5 Gänge 113 Euro. Die Weinbegleitung kostet 35, 40 bzw. 50 Euro.

  • Vorspeise: Zweierlei von der Gänseleber mit Brombeeren, Karamell und Brioche
  • Gebeizter Saibling mit marinierter Roter, Gelber und Weißer Bete
  • Zwischengang: Gebratene Jakobsmuscheln mit Butternusskürbis und Bouillabaisse aromatisiert mit Zitronengras und Koriander
  • Hauptgang: Steinbutt mit dem Besten vom Kalb und Schwarzbrot, Senfkörner und Feldsalathollandaise
  • Rinderrücken auf Holzkohle gegrillt mit Sauce vom 7erlei Pfeffer und gebratenen Lauch
  • Dessert: Cremiger Chai mit Tonkabohne und konfierte Kumquats
  • Variation von der Mango mit Kokos
  • Birne Helene

Das Essen war wirklich toll. Da waren wir drei uns uneingeschränkt einig. Aus meiner Sicht gibt es keine Kritik und das will schon was heißen. Als Schreiberling versuche ich schon immer, zumindest irgendetwas zu finden und nicht vollkommen in Lobeshymnen zu verfallen.

Geschmackserlebnisse mit regionalen Produkten

Mein gebeizter Saibling war sensationell und selbst die rote Beete habe ich aufgegessen. Widerwillig, aber ich hab’s getan. Sie hat auch nicht so rote Beete mäßig geschmeckt. Verbuchen wir es als Einzelschicksal, weil aus meiner Sicht dürfte rote Beete überhaupt nicht serviert werden, in keiner Form. 😉

Die gebratenen Jakobsmuscheln waren ein Gedicht. Die Bouillabaisse gibt der Kellner am Tisch auf den Teller. Als Hauptgang habe ich mir den Rinderrücken schmecken lassen. Ein feines Stück Fleisch, sehr fein, sehr zart und saftig. Auch hier kommt die Soße am Tisch auf den Teller. Um aber doch ein wenig zu »maulen«: So ein schönes Stück Fleisch hätte ein vernünftiges Messer verdient.

Gebratene Jakobsmuscheln mit Butternusskürbis und Bouillabaisse aromatisiert mit Zitronengras und Koriander

Der Cremige Chai war quasi die Einstimmung auf das Dessert und gehörten mit zu den Menüs. Schade, dass die Kollegen alles selbst aufessen wollten. Meine Birne Helene war dann noch das sprichwörtliche Tüpfelchen. Schade, dass das Schokoeisnockerl so klein war. Die Tüpfelchen sind im Fine dining übrigens fester Bestandteil und fast auf allen Tellern zu finden. Schaut mal genauer in der Bildergalerie.

Hervorheben möchte ich auch meine Weinbegleitung. Mir wurden vier auserlesene Tröpfchen serviert, die perfekt mit den Speisen harmoniert haben.

Die Weinbegleitung kostet je nach Anzahl der Gänge 35, 40 bzw. 50 Euro.

Für Feinschmecker eine echte Empfehlung

Dass man beim Alfons Schuhbeck gut essen wird, ist nun keine Überraschung. Auch nicht, dass man für diese Qualität letztendlich tief in die Tasche greifen muss. Normalerweise diskutiere ich in meinen Beiträgen schon gerne das Preis-Leistungs-Verhältnis. Hier empfinde ich es aber als unangebracht. In ein Lokal wie das Schuhbecks Fine dining geht man nicht, um sich den Bauch vollzuschlagen, sondern um eine exquisite Küche und ein Geschmackserlebnis zu genießen.

Meine Kollegin Claudia war jedenfalls zufrieden: »Das Essen war sehr lecker und geschmacklich mit feinen Aromen abgestimmt, die Portionen sind übersichtlich, daher fühlt man sich auch nach 4 Gängen nicht übervoll. Sehr zu empfehlen.«

Bezahlt haben wir für drei 4-Gänge-Menüs mit einer Weinbegleitung, Aperitif, Wasser, Wein und Kaffee, rund 440 Euro. Eine Flasche Wasser schlägt dabei mit 9,90 Euro zu Buche, ein Cappuccino mit 4,90 und ein doppelter Espresso mit 6,20 Euro. Wie gesagt, das muss man so hinnehmen.

Schuhbecks Fine dining im Boettners
Pfisterstraße 9
80331 München
Tel. 089/21 66 90-315
E-Mail: info@schuhbeck.de
Öffnungszeiten: Di. – Sa. 12:00 – 14:00 Uhr und ab 19:00 Uhr
Sonntag/Montag geschlossen