In der Maxvorstadt wird im Conti Restaurant eine frische, hochwertige Küche serviert. Jürgen Weingarten kocht mit regionalen Produkten fast sterneverdächtig. Die Preise bewegen sich trotzdem auf einem für jedermann erschwinglichen Niveau. Update: Nach mittlerweile mehreren Besuchen wurde der Beitrag neu zusammengefasst..
Das Conti Restaurant ist eventuell eine der meistunterschätzten Lokalitäten Münchens. Es liegt zentral in der Innenstadt (Maxvorstadt) im Haus der Bayerischen Wirtschaft, allerdings ist die Max-Joseph-Straße auch etwas ab vom Schuss. Abends ist es oft leichter einen Platz zu bekommen als mittags. Zum Business Lunch lassen es sich viele Gäste aus den umliegenden Büros im Conti schmecken. In der Küche zaubert Jürgen Weingarten mit frischen, regionalen Produkten der Saison. Um es vorwegzunehmen: Eigentlich wird hier auf Sterneniveau gekocht.
Eingeladen: Das Conti stellt sich Gut Essen in München
Mein Erstbesuch im Conti Restaurant Anfang 2016 war gleichzeitig mein erstes angekündigtes Testessen. Das heißt, wir waren von Inhaberin Andrea Schelhorn eingeladen, Essen und Getränke gingen aufs Haus. Eingefädelt hatte es damals die liebe Kollegin Petra Adamik, die selbst regelmäßig im Conti gut essen geht. Begleitet hat mich meine liebe Kollegin und Freundin Ulrike Rieß sowie meine – ich sag mal Co-Gastgeberin – Renate Knüfer von Knüfer PR, die sich liebevoll um die Pressearbeit für das Conti kümmert.
Wir durften ein 4-Gänge-Menü mit Weinbegleitung genießen: Als kleinen Gruß aus der Küche bekamen wir zwei Süppchen im Glas und ein Wachtelei. Die Rinder-Bouillon mit Wurzelgemüsewürfelchen war ein Gedicht, wie auch die Rote Beetesuppe mit Wasabi & Sesam. Sehr fein!
Gang Nr. 1, Thunfischtatar mit Relish von geschmorter gelber Paprika und Passionsfrucht, für die Damen und Label Rouge Lachs, angeräuchert mit Tomatenkompott mit Fenchel, für mich.
Als Zwischengang wurden Walnussravioli mit Trüffel serviert. Wenn das auf der Karte steht, bestellen!
Unser (Sharing-)Hauptgang: Perlhuhn Supreme (mit seinem Brät gefüllt) mit Sherry-Trauben & Granatapfel, Steinbutt mit Kräutern & Kartoffelchips und Filet vom Niederbayerischen Ochs (am Knochen gereift), jeweils mit Gemüse. Das Perlhuhn wird mit seinem eigenen Brät gefüllt und auch die Sherry-Trauben werden zusätzlich mit etwas Perlhuhnsaft zubereitet. Diese Harmonie schmeckt man einfach. Der Steinbutt wurde vorher in Kräuter und Olivenöl eingelegt, sehr gut. Mein Highlight war aber das Dry Age Rinderfilet.
Dessert: halbgebackenes Schokoladenfondant, Heidelbeersorbet & Marsalasabayone mit Mango und Creme Brulee.
Das Conti Restaurant wurde zum Stammlokal
Seitdem habe ich das Conti Restaurant mehrfach empfohlen und war selbst regelmäßig zu Gast (dann natürlich auf eigene Kosten). Seit Gründung von Gut Essen in München gibt es wissentlich kein Lokal, das ich häufiger besucht habe. Dies hat mehrere Gründe:
1. Es wird gut gekocht. Als Foodblogger gilt es eine gewisse Erwartungshaltung zu erfüllen. »Du kennst Dich doch aus, empfiehl uns doch mal was Vernünftiges.«
2. Im Conti bekommt man abends meistens einen Platz, ein unschlagbares Kriterium in der Münchener Innenstadt. Ich war zu zweit mit Frau Fröhlich (Tipp: Groupon-Gutscheine beachten) und mit größeren Gruppen (+10 Personen), mit Freunden, Kollegen, Bloggern und Geschäftspartnern. Und wenn die momentane Baustelle wieder weg ist, bekommt man sogar einen Parkplatz vor dem Haus. Nicht immer, aber die Chancen sind hoch.
3. Im Conti stimmen auch die Preise. Gutes Essen muss nicht zwangsläufig Unsummen kosten. Ab 18 Uhr wird beispielsweise das 3für33-Menü serviert: Vorspeise, 3erlei Hauptgang in einer Etagere sowie ein Dessert. Parallel wird in der Regel noch ein weiteres, zur Jahreszeit passendes, 3- bis 5-Gänge-Menü angeboten (ab 39 Euro). Auf Wunsch jeweils auch mit Weinbegleitung.
Fazit Conti: besser geht’s eigentlich nicht
Im Conti kann man es sich zu zweit gut gehen lassen und zahlt, mit Aperitif und Digestif, etwas über 100 Hundert. Es ist vielleicht nicht so exklusiv wie im Mangostin oder Shanes, aber mit einem, für mich, viel besseren Preis-Leistungs-Verhältnis. Außerdem geht es etwas familiärer zu, auch wenn die »hohen Herren und Damen« aus dem benachbarten Haus der bayrischen Wirtschaft zu Gast sind.
Nach meinem Erstbesuch schrieb ich als Fazit: »Das Conti gehört ab sofort zu meinen Lieblingsrestaurants.« Und genau so ist es gekommen. Ich kann mit bestem Gewissen sagen, das Conti ist eine Top-Empfehlung.
Hier wird eine gehobene Küche serviert, aber zu zivilen Preisen. Frischer Fisch von der Tages-/Wochenkarte oder Wild aus heimischen Wäldern kostet in der Regel bis rund 25 Euro. Woanders bezahlt man dafür durchaus 10 bis 20 Euro mehr. Das Credo von Koch Jürgen Weingarten: »In der Küche ist alles erlaubt«. Deswegen gibt es auch mal Leberkäs mit Spiegelei.
Stimmen zum Conti: Stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis
Kollegin Ulrike kocht selbst gerne und sehr gut und gilt als kritische Testesserin. Ihr Urteil ist eindeutig: »Das Essen im Conti ist wirklich überzeugend. Die Gerichte sind von hoher Qualität und trotz einer gewissen Finesse in der Zubereitung und Präsentation nicht überlastet: der Fisch schmeckt nach Fisch, das Perlhuhn nach Perlhuhn. Kleine Raffinessen unterstützen den Geschmack anstatt ihn zu überladen, beispielsweise die Farce im Perlhuhn oder der Orangenabrieb in der Polenta.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt und der Weinempfehlung darf man getrost folgen. Sehr empfehlenswert ist das Thunfischtartar, allerdings kann bei einem solch hochwertigen Restaurant bei der Speisenwahl kaum etwas falsch machen. Im Conti schmeckt das Essen nicht nur, sondern ist ein Genuss, den man sich und Freunden unbedingt gönnen sollte.«
Der Kollege Peter von Reisewege Ungarn konnte sogar einmal einen eigenen Sekt als Aperitif mitbringen, der uns für 10 Euro Korkgeld serviert wurde.
Dinner im Conti Restaurant
Wie oben angedeutet, gibt es immer mal wieder Groupon-Angebote. Frau Fröhlich hat da für mich immer ein Auge darauf. 😉
Empfehlen kann ich auch den Jazz-Abend mit der Haberjazzband, der einmal im Monat stattfindet. Die Stücke waren gut gewählt und eine passende Untermalung zum Dinner. Zum Teil war die Musik etwas zu laut, um sich gepflegt unterhalten zu können. War aber noch erträglich.
Weihnachtsdinner im Conti Restaurant
Zu Weihnachten lässt sich die Küche immer etwas einfallen. Vor zwei Jahren waren wir mit unserer Bloggerrunde ins Conti eingefallen. Meine Wahl fiel auf das 3-Gänge-Menü mit Vorspeise, Hauptgang & Dessert kostet 44 Euro (+ Zwischengericht 50 Euro). Für die Weinbegleitung werden zwölf Euro berechnet (15 Euro beim 4 Gang): Spinatroyal mit schwarzem Trüffel, Wachtelei, Schwarzwurzeln und geröstetem Pinienkernparmesan, als Hauptgericht Gams und als Nachtisch ein sensationelles Café Schokoladenmousse im Baumkuchen, serviert mit Erdbeeren/Pflaumen und geeister Pecan-Nuss. Vor- und Nachspeise waren wieder absolut top. Die Gams war gut, aber nicht so, dass ich sie jedem empfehlen würde. Kleine Finte der Küche: Im Gläschen sind keine Spätzle, wie von allen gedacht, sondern Bohnen. Die waren zwar gut, aber Spätzle wären noch besser gewesen. Die Weinbegleitung hat sehr gut gepasst – vor allem die Beerenauslese.
Im Dezember hatten wir unser Jahresend-Meeting für speicherguide.de und ECMguide.de ins Conti Restaurant verlegt. Hier durfte ich mir eine Gans schmecken lassen, die rund einen Tag lang geköchelt hat. Wurde mit Knödel, Maronen, Rosenkohl und Preiselbeeren serviert. Genial.
Dieser Beitrag hat im Rahmen der 28 Days of Blogging und meiner persönlich Rework-Challenge ein Update erhalten [Erstveröffentlichung am 02.02.2016]. Wer die bisherige Version kannte, ich habe den Artikel neu zusammengefasst und die einzelnen Tests etwas gekürzt. Bei meinen nächsten Besuchen schreibe ich dann wieder mehr über das Essen. Auch wird es wieder mehr Bilder geben, da teste ich gerade ein neues Fotogalerie-Plugin.
Conti Restaurant
Max-Joseph-Straße 5, 80333 München
089/551 78-546
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10:00 – 01:00
Sa. 17:00 – 01:00
Küche durchgehend ab 11:30 bis 22:00 Uhr
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