Der Februar ergab definitiv einen Gin. 28 Tage lang habe ich auf meinem Blog Gut Essen in München täglich einen Gin vorgestellt. Im Rahmen der 28DaysOfBlogging-Challenge lautete mein Motto 28 Days of Gin. Und es gibt nicht nur etwas zum Lesen, sondern auch zum Schauen. Zu jedem Beitrag wurde ein Verkostungsvideo gedreht, mit Gästen.
Update [Erstveröffentlichung am 31.01.2018]: Der Februar hatte es in sich. Wie schon letztes Jahr, nahm ich auch heuer wieder an der Challenge 28 Days of Blogging (#28daysofblogging) teil. Damals fiel der Entschluss mitzumachen sehr kurzfristig. Ich hatte mir zwar einen Plan zurechtgelegt, das meiste passierte aber relativ spontan. 2018 ging ich strukturierter an die Challenge heran: Mein Motto lautete, 28 Days of Gin (#28daysofgin). Das heißt, ich habe hier auf meinem Blog täglich einen Gin vorgestellt – mit Video.
Das klingt erstmal nach viel Spaß und großem Saufgelage. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht und getrunken habe ich weit weniger, als man einen möchte. Und, um direkt zu formulieren: »man trinkt einen Gin nicht einfach so, sondern man genießt ihn«! Außerdem genießt es sich in Gesellschaft viel schöner. Daher hoffte ich auf zahlreiches Erscheinen meiner Blogger-Freunde sowie der einiger Expertinnen/Experten. Das hat dann auch gut geklappt.
Andrea aus dem Vogelwildes München und Jörg vom Foodblog Omoxx gehörten zu meinen Dauergästen. Zudem waren der Thomas, ebenfalls von Omoxx und der Spucki aus dem Bartini und quasi der Herr kinderkuecheundso mehrfach dabei sowie Ina von Applethree.de. Einmal hat mich Torsten (Herr Wallygusto) und Alexander (Gastro Connect) unterstützt. Bedanken möchte ich mich auch bei Stefan, der den Momentum vorgestellt hat, sowie an Philipp (Gin Mare und Caorunn) und Andreas (MOM) sowie bei Antonio, dem Barchef des Restaurant Kulisse und Giro, F&B Assistent im Maritim Hotel.
Nicht unaufwendig: Gin-Verkostung mit Video
Die Videos haben den Aufwand natürlich »extrem« erhöht. Wobei ich extrem bewusst in Anführungszeichen setze. Zeitdiebe sind viel Kleinigkeiten, wie Beschriftungen und einzelne Fotos. Der Schnitt eines drei bis fünf Minuten langen Videos war nicht wirklich schwierig. Neu angesetzt habe ich nur am Anfang, aber wenn die Verkostung mal lief, haben wir es durchgezogen.
In der Regel haben wir zwei bis vier Videos hintereinander wegproduziert. Beim ersten Video habe ich mich grundsätzlich bei der Begrüßung versprochen. Andrea hat dann immer schon abgewunken, »der fängt eh gleich nochmal an«. Versprecher und Fehler blieben ansonsten drin. Wer genau hinhört entdeckt einige Kalauer. 😉 Auf ein paar hätte ich im Nachhinein schon gerne verzichtet. Nachdem ich mit sechs Münchner Gin angefangen hatte, stelle ich den Friedrich als Munich Dry vor. Arghh… Der Jörg hat das aber ganz easy aufgegriffen und korrigiert. Beim Le Tribute haben mir Andrea und Jörg erst hinterher gesagt, dass ich immer El Tribute gesagt habe. F*ck… Da die beiden nicht nochmal drehen wollten, habe ich zum Schluss noch eine Korrektur als Abspann dazu gesprochen. Bei einigen Hängern sage ich wiederholt, »dies ist keine gecastete Show«. Das ist natürlich Quatsch und müsste eigentlich »einstudierte Show« lauten.
Richtig eingegriffen habe ich nur einmal: Beim Ungava hatten wir (zumindest ich) schon leicht einen sitzen, dementsprechend haben wir herumgeblödelt. Weil der Ungava so schön gelb ist, nehme ich die Flasche und sage »sieht aus wie gelbes Bieslwasser…«. Während des Drehs war das sehr lustig. Hinterher fand ich es schon despektierlich gegenüber dem Gin und dem Hersteller. Deswegen habe ich hier nachvertont.
28 Days of Gin: Danke an alle Unterstützer
Gern gestellt Frage an mich: »Wo kommen die vielen Gins her, hast Du die in einer Sammelbestellung gekauft?« Dankenswerterweise haben mich die Brennereien und Händler großzügig unterstützt. Von allen Gins habe ich keine Flasche, aber von den meisten. Der Ungava stammt vom Spucki und dem Bartini und den Edinburgh hat der Jörg beigesteuert. Andrea hat im Vogelwildes München auch vieles offen zum Probieren parat. Ein paar Flaschen sind mir versprochen, haben mich aber noch nicht erreicht.
Auf einige Anbieter bin ich direkt zugegangen und die meisten haben mir dann auch ein Rezensionsmuster zukommen lassen. Wie man das halt als Redakteur so macht, wie früher bei den großen Vergleichstests, die ich für die PC Professionell oder PC Direkt durchgeführt habe. Explizit nicht teilnehmen wollte nur einer. Ich könnte jetzt sagen, deswegen ist ein bekannter Sloe-Gin-Hersteller nicht dabei. Da es aber so viele Ginsorten gibt, fehlen zahlreiche gute Tropfen.
Andrea hat mich mit einigen in Kontakt gebracht. 28daysofblogging-Kollegin Barbara hat mich empfohlen, wodurch mich der Trenz Riesling Gin erreicht hat. Einige sind über Facebook bzw. Instagram auf meine Aktion aufmerksam geworden und sind proaktiv auf mich zugekommen.
Auffällig ist, wenn ich einen persönlichen Ansprechpartner hatte, kam auch fast immer ein Kontakt zustande. E-Mails an kontakt@ oder info@ sind quasi nutzlos.
Kein Gin ist gleich
Für Nicht-Gintrinker ist klar, die schmecken eh alle gleich. Da kann ich klar sagen, nein. Ich habe natürlich vorher schon einige der vorgestellten Gins probiert und noch viele mehr. Trotzdem hat es mich überrascht, wie groß die Vielfalt der 29 von mir besprochenen Gins ist. Nun würde ich mich noch nicht als Experten bezeichnen, aber zumindest als erfahrenen Gin-Genießer. 😉
Anfang März bin ich auf Facebook der Gruppe GIN forum – Die deutsche Gin Community beigetreten. Ich kann die Zahl, der mir noch unbekannten Gins, gar nicht beziffern, die ich in der Gruppe bisher gesehen habe. Daher: Es gibt noch viel zu tun. 😊
Die Favoriten des 28 Days of Gin
Auf meinem Blog lauten die Top 5: Momentum Gin, der EiNE Gin, The Duke Munich Dry Gin, Stauffenberg Dry Gin und Feel Gin, gefolgt vom Ettaler Gin 1596, Loony Gin, Gin Mare, Friedrichs Dry Gin und The Illusionist Dry Gin.
Nun sind die Münchener Gins am längsten online und deswegen bei Google zum Teil schon etwas nach vorne gerückt. Erkennbar ist, welcher Anbieter selbst etwas für den Beitrag getan hat. Ich poste jeden veröffentlichten Artikel auf Facebook und markiere die Facebook-Seite des jeweiligen Gins. Zudem versende ich so gut wie immer ein Beleg-Mail an den Anbieter, vor allem, wenn ich ein Muster hatte. Auf Facebook gab es in der Regel fast immer ein Like, geteilt haben die Beiträge aber nicht alle. Ich würde sogar sagen, da steht es bestenfalls 50:50.
Social Media bei Herstellern und Anbietern ausbaufähig
Ich habe nicht wirklich mehr erwartet, aber – um es mal zu sagen – Social Media und Marketing können die wenigsten. Mein Rat in Kürze: Verdammt, wenn jemand (Blog, Zeitung, Radio, Anwender) über Euch (positiv) berichtet, dann teilt die Beiträge bis zum »erbrechen«. Jeder einzelne Eurer Follower sollte ihn gesehen haben. Dafür sind Eure Facebook-Seiten da!!! Damit macht Ihr auf Eure Produkte aufmerksam und es kostet Euch nicht mal etwas. Leute, das ist ein Muss. Freilich ehrt Ihr damit auch die Arbeit der Schreiberlinge, das ist aus eurer Sicht aber eher sekundär.
Das Social-Media-Team von Alfons Schuhbeck hat einmal drei Tage lang eine Facebook-Werbung auf meinen Blog-Artikel geschalten. Da sind Tausende bei mir aufgeschlagen. Beim Locanda Busento waren es ein paar Hundert. Das kostet lediglich ein paar Euro. Aber genug gelästert.
Videos: Facebook schlägt Youtube
Klar erkennbar ist, wer Artikel auf einem Blog aufruft, ist eher am geschriebenen Wort interessiert und weniger an Videos. Da mein Youtube-Kanal mit den 28 Days of Gin neu eröffnet wurde, war die Plattform selbst keine Unterstützung. Die meisten Aufrufe verzeichnet mit großen Abstand der Illusionist mit aktuell über 180 Views. Der Rest schwankt zwischen 55 (Momentum) und 10 Views (Gin Sul). Mit recht viel mehr hatte ich aber auch nicht gerechnet. Es gibt eine kleine Gin-Gemeinde auf Youtube, sollten die mich mal entdecken, wirds auch besser.
Auf Facebook verzeichnen die Videos bedeutend mehr Aufrufe. Noch sind aber nicht alle Beiträge online. Auf Platz 1 rangiert bisher, mit deutlichen Abstand, der Soul of Bavaria mit über 360 Views. Der Rest bewegt sich bisher zwischen zirka 100 (The Duke) und 20 Aufrufen (Ettaler).
Meine persönlichen Gin-Favoriten
Vor den 28 Days of Gin hatte ich freilich ein paar Lieblinge, wie zum Beispiel den The Duke, den Stauffenberg und allen voran den Brooklyn Gin. Daran hat sich auch nichts geändert. Vielmehr sind weitere Lieblings-Gins hinzugekommen. Mir schmecken alle, das kann ich unumwunden sagen. Wobei ich schon eine Wacholdergranate einem blumigen Gin vorziehe. So ein bisschen spielt bei mir auch die Flasche eine Rolle. Der Le Tribute, Brockmans und Gin Sul machen optisch einfach mehr her, als eine einfache Glasflasche.
Spannend fand ich auch zu sehen, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. Beim Ettaler dachte ich, der schmeckt außer mir keinem. Weit gefehlt, beim Omoxx-Tasting Bayrische Gins kam der gut an. Auch am Geistreich und am Raritas Juniper schieden sich die Geister. Während einige eine Fassreife für Gins ablehnen, bin ich da aufgeschlossen.
28 Days of Gin: So geht’s weiter
Wie schon angedeutet, hatte der Februar nicht genügend Tage. In der Pipeline sind der Copperhead, Whobertus Dry Gin sowie Ferdinand’s Saar Quince (kein richtiger Gin). Von den Dreien gibt es auch schon ein Video. Zudem stehen der Granit, Huckleberry, Mombasa und Ziegler Gin an. Dies sind alle noch original verschlossen und ich bin schon sehr gespannt.
Zudem möchte ich auch mal etwas anders verkosten, nicht »nur« Gin. So habe ich zum Beispiel drei ganz spannende Rums hier bei mir, die darauf warten besprochen zu werden. Ganz oben auf meiner To-do-Liste stehen Alkoholfreie Cocktails, da habe ich ein paar feine Rezepte zusammengetragen. Auch alkoholfrei lassen sich tolle Drinks mixen. Da geht viel mehr, als seinen Gästen nur eine Fruchtschorle anzubieten.
Die bestehenden Berichte versuche ich natürlich weiter auszuschlachten und Rezepte und Gin Tonics vorzustellen. Tonics sind zudem ein weiterer großer Posten, der besprochen werden möchte. Hier gibt es ja auch locker 40 bis 50 verschiedene Sorten, die alle ihre Eigenheiten besitzen.
Im Juni steht uns außerdem die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland ins Haus. Ich würde sagen, da bietet sich ein Wodka-Special an.
Ich freue mich auch weiterhin auf Eure Vorschläge. Folgt mir auch auf Facebook, Instagram und Twitter. Kommentiert, gerne kritisch und falls Ihr Wünsche und Anmerkungen bezüglich der Gin-Verkostung habt, her damit.
Alle vorgestellten Gins im Überblick
1: The Duke Munich Dry Gin – Pionier mit kräftiger Wachholdernote
2: The Illusionist Dry Gin – Show-Gin mit der blauen Blume
3: Soul of Bavaria – Münchener Gin mit deutlicher Zitrusnote
4: Elf58 Gin – Münchens stärkster Gin mit Bierbrand
5: Momentum Gin – Frischer Kräuter-Gin mit Basilikum
6: Feel Gin – Runder und aromatischer Munich Dry
7: Apple Tonic mit dem Friedrichs Dry Gin
8: Edinburgh Gin – Milder Schotte mit Kiefernnadeln
9: Loony Gin – Verrückter Small Batch mit Karotte
10: Ungava Canadian Premium Gin
11: Gin Mare – Mediterraner Spanier schmeckt nach Urlaub
12: Caorunn – Schotte mit keltischen Wurzeln, Vogelbeeren & Apfel
13: Stauffenberg Dry Gin – Schwäbische Wacholdergranate mit feinen Orangenaroma
14: Raritas Juniper – Bayrischer Gin-Cuvée
15: Geistreich Gin – Milder Bayer aus Burghausen mit Salbeinote
16: Simon’s Sommergarten-Gin – milder und fruchtiger Unterfranke
17: Ettaler Gin 1596 – Bayer mit der Kraft von 33 Kräutern
18: Dreyberg Red Berry Gin – Fruchtige, süße Versuchung mit roten Früchten & Granatapfel
19: Le Tribute Gin – Edler Spanier mit aufwendiger Destillation & frischen Botanicals
20: Brooklyn Gin – Amerikaner, Mais-basiert, frisch, rund und einer der Besten
21: Booby’s Schiedam Dry Gin – Milder Holländer mit Lemongras
22: Trenz Soil & Soul – Riesling-Gin aus dem Rheingau
23: der EiNE Gin – Runder Niedersachse mit Zitrus, Kräutern & Zimt
24: Aeijst – Österreicher mit Pfeffer, Kräutern und etwas waldig-erdig
25: Berliner Brandstifter – Fruchtiger Berlin Dry Gin aus regionalen Botanicals
26: Gin Sul – Würzig-mediterraner Hamburger mit Zitronen aus Portugal
27: MOM Gin – Fruchtig, milde Beerenauslese
28: Brockmans Gin – Fruchtig-frischer Engländer mit Heidelbeeren & Brombeeren
28+1: The Duke Wanderlust – Fruchtig-blumiger Munich Dry mit bayrischen Botanicals
Best of the Rest: Whobertus, Copperhead, Ferdinands, Huckleberry, Billy Bones, Mombasa